Bilanzen

US-Großbanken legen Zahlen vor

Mehrere Großbanken läuten mit der Vorlage ihrer Zahlen die US-Bilanzsaison ein. Während die Ergebnisse von J.P. Morgan und Citigroup die Anleger enttäuschten, kamen die Zahlen von Wells Fargo an der Börse besser an.

US-Großbanken legen Zahlen vor

J.P. Morgan verdient weniger: Der US-Bankenprimus J.P. Morgan hat im Schlussquartal 14% weniger Gewinn erzielt. J.P. Morgan erwirtschaftete von Oktober bis Dezember einen Gewinn von 10,4 Mrd. Dollar, nach 12,1 Mrd. Dollar vor Jahresfrist, wie die größte US-Bank am Freitag mitteilte. Während das Geschäft mit Fusionen und Übernahmen florierte, entwickelte sich insbesondere das Handelsgeschäft im Schlussquartal schwächer.

Amerikanische Großbanken profitierten zuletzt auch von gestiegenen Konsumausgaben der Verbraucher. „Die Wirtschaft entwickelt sich weiterhin recht gut, trotz des Gegenwinds durch die Omikron-Variante, Inflation und Engpässen in der Lieferkette”, sagte Vorstandschef Jamie Dimon. Die Kreditqualität sei weiterhin gut und die Nachfrage nach Darlehen sei gestiegen. Die Bank löste 1,8 Mrd. Dollar an Rückstellungen für faule Kredite auf, die sie wegen der Corona-Krise gebildet hatte. Die Einnahmen von J.P. Morgan stagnierten nahezu bei 30,3 Mrd. Dollar.

Wells Fargo profitiert vom Verkauf von Geschäftsteilen: Auch die amerikanische Großbank Wells Fargo erreichte dank Einnahmen aus dem Verkauf von Geschäftsaktivitäten einen Gewinnschub für 2021. Der viertgrößte Finanzkonzern der USA erzielte im vierten Quartal einen Überschuss von 5,8 Mrd. Dollar nach 3,09 Mrd. Dollar vor Jahresfrist, wie Wells Fargo am Freitag mitteilte. Pro Aktie stand ein Gewinn von 1,38 Dollar je Aktie zu Buche. Analysten hatten mit 1,13 Dollar je Aktie gerechnet.

Wells Fargo hatte im vergangenen Jahr seine Asset-Management- und Corporate-Trust-Geschäfte verkauft. Dies schob die Gewinne im Quartal um 943 Mill. Dollar an.

Kräftiger Gewinnrückgang bei Citigroup im Schlussquartal: Der Gewinn der Citigroup ist hingegen in den Schlussmonaten des vergangenen Jahres um mehr als ein Viertel eingebrochen. Starke Zuwächse im Investmentbanking sorgten aber dafür, dass die Bank im vierten Quartal dennoch mehr verdiente als Analysten ihr zugetraut hatten. Der Finanzkonzern erzielte im Zeitraum Oktober bis Dezember einen Gewinn von 3,2 Mrd. Dollar – ein Rückgang von 26% binnen Jahresfrist, wie die US-Großbank am Freitag mitteilte. Pro Aktie erzielte das Geldhaus einen Gewinn von 1,46 Dollar. Analysten hatten lediglich 1,38 Dollar erwartet.

Citigroup hatte zuletzt mit höheren Kosten zu kämpfen im Zusammenhang mit der Behebung von Schwachstellen, die die Aufseher bei den Kontrollsystemen des Instituts ausgemacht hatten. Die Bank hat unter der Führung von Konzernchefin Jane Fraser einen Umbau eingeleitet und trennt sich von Privatkunden-Sparten außerhalb der USA. So hatte Citigroup zuvor am Freitag mitgeteilt, sein Privatkundengeschäft in Indonesien, Malaysia, Thailand und Vietnam für 3,7 Mrd. Dollar an den in Singapur ansässigen Rivalen United Overseas Bank zu verkaufen.