Adesso belohnt Vorstände mit langen Verträgen
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Die Führungsriege des IT-Dienstleisters Adesso fährt den Lohn für ein erneut wachstumsstarkes Jahr ein. Der Aufsichtsrat verlängerte den Vertrag von Finanzvorstand Jörg Schroeder und stattete den 44-Jährigen mit einem Fünfjahresvertrag aus. Schroeder hatte im Herbst 2019 das Finanzressort übernommen und zunächst einen Vertrag über drei Jahre erhalten. Der Wirtschaftsinformatiker war zuvor in gleicher Funktion beim IT-Dienstleister der gesetzlichen Krankenkassen Bitmarck tätig gewesen.
Für die ohnehin in den vergangenen Jahren stark expandierende Adesso war 2021 ein besonders erfolgreiches Jahr gewesen: Der Umsatz kletterte um 30% auf 678 Mill. Euro und lag damit weit über der ursprünglichen Prognose, die den Sprung über die Marke von 600 Mill. Euro vorsah. Das Ebitda kam überproportional voran und erreichte 102 Mill. Euro, was einem Plus von 70% entspricht. Auch ohne den Buchgewinn aus dem Verkauf der Tochter E-Spirit hätte das operative Ergebnis ein Wachstum von 40% gezeigt.
CFO Schroeder hatte im Oktober vergangenen Jahres eine Kapitalerhöhung orchestriert, um die weitere Expansion der nicht nur organisch wachsenden, sondern auch M&A-willigen Adesso zu unterfüttern. Auch von externer Seite hatte es zuletzt Anerkennung für den Kurs von Adesso gegeben: Die Aktie war im März in den SDax aufgenommen worden. Der Marktwert hat mittlerweile 1,25 Mrd. Euro erreicht.
Eine Verlängerung des Vorstandsvertrags gab es jetzt auch für Andreas Prenneis, dessen ursprünglicher Vertrag noch bis Ende März 2023 läuft. Der 57-Jährige soll für mindestens vier weitere Jahre in dem Gremium bleiben. Prenneis führt die Geschäftsbereiche Öffentliche Verwaltung, IT-Management-Consulting, Energie- und Wasserwirtschaft sowie sämtliche Nicht-Kernbranchen und verantwortet damit operativ rund 45% des Umsatzes von Adesso. Auch er war im Laufe seiner Karriere schon für Bitmarck tätig, vor seinem Wechsel zu Adesso arbeitete er beim Wettbewerber Compugroup. Prenneis gehört seit 2015 dem Adesso-Vorstand an.
Hoher Altersdurchschnitt
Das fünfköpfige, rein männlich besetzte Führungsgremium des IT-Dienstleisters fällt nicht nur durch mangelnde Diversität, sondern auch durch seine Altersstruktur auf, die besonders in der Tech-Branche eher ungewöhnlich ist. CFO Schroeder ist mit 44 Jahren der mit Abstand Jüngste. Alle übrigen Vorstandsmitglieder des 1997 gegründeten Dortmunder Unternehmens sind bereits 55 oder älter.
