Aletta von Massenbach wird Präsidentin des Flughafenverbands ADV
Die Berliner Flughafenchefin Aletta von Massenbach soll oberste Lobbyistin der deutschen Airports werden. Wie die Nachrichtenagentur Reuters von mehreren mit der Sache vertrauten Personen erfuhr, soll von Massenbach zur neuen Präsidentin des Flughafenverbands ADV gewählt werden. Die 55-Jährige werde damit Nachfolgerin des Fraport-Vorstandsvorsitzenden Stefan Schulte. Der Chef des größten deutschen Flughafens in Frankfurt ist seit Januar 2018 ADV-Präsident. Der ADV lehnte einen Kommentar zu der Personalie ab und verwies auf seine Mitgliederversammlung am Montag.
Von Massenbach ist bereits seit September 2021 Vizepräsidentin der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV). Die Juristin hat lange Jahre für den Flughafenbetreiber Fraport gearbeitet. 2020 kam sie als kaufmännische Geschäftsführerin zur Flughafen Berlin Brandenburg GmbH, im Oktober 2021 wurde sie Chefin des Hauptstadt-Airports BER. Bisher ging es in ihrer Amtszeit vor allem darum, die Folgen der für die Luftfahrt verheerenden Corona-Krise abzupuffern. Von Massenbach setzte sich auch dafür ein, die Abläufe am Standort BER zu optimieren, um Wartezeiten zu reduzieren.
Berlin hängt seit der Virus-Pandemie zurück und hat bei den Passagierzahlen noch nicht wieder das alte Niveau erreicht. Denn Billigflieger wie Ryanair und Easyjet haben sich in der Vergangenheit aus Berlin und anderen deutschen Standorten zurückgezogen und dies mit hohen Gebühren für die Luftfahrt in Deutschland begründet. „Es ist dringend notwendig, dass eine neugewählte Bundesregierung Maßnahmen zur Entlastung von Airlines und Flughäfen ergreift“, erklärte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. „Deutschland sollte sich Schweden als Vorbild nehmen und als erste Maßnahme die Luftverkehrsteuer ersatzlos streichen.“