Aschenbroich Favorit für Orange-Verwaltungsratsvorsitz
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Der durch die Verurteilung von Orange-Chef Stéphane Richard ausgelöste Fortsetzungsroman über seine Nachfolge nähert sich dem Ende. Nachdem der Telekomriese bereits zu Beginn des Jahres Christel Heydemann als künftige Generaldirektorin berufen hat, dürfte der Verwaltungsrat diese Woche laut Informationen französischer Medien die Ernennung des früheren Valeo-Chefs Jacques Aschenbroich an der Spitze des Verwaltungsrates beschließen, bevor die Aktionäre auf der Hauptversammlung am 19. Mai ihre Zustimmung geben sollen. Das Berufungskomitee von Orange soll die Berufung Aschenbroichs bereits abgesegnet haben. Der französische Staat, der 13,4% des Orange-Kapitals hält, soll ihn dem niederländischen KPN-Verwaltungsratschef Duco Sickinghe vorziehen.
Aschenbroich hat die operative Geschäftsführung von Valeo im Januar nach 13 Jahren an Christophe Périllat abgegeben, aber den Vorsitz des Verwaltungsrates behalten. Sein Mandat dafür endet im Mai 2023. Er könnte beiden Kontrollgremien vorstehen, wenn diese zustimmen. Allerdings müsste Orange bei seiner Berufung die derzeit geltende Altersbegrenzung von 70 Jahren aufheben, da der Ingenieur, der am 3. Juni 68 Jahre alt wird, sonst kein volles Mandat von vier Jahren machen könnte.
Ein entsprechender Antrag für die Hauptversammlung ist bereits vorbereitet. Arbeitnehmervertreter sollen jedoch dagegen sein.