Boris Rhein zum hessischen Ministerpräsidenten gewählt
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Am Ende konnte sich Boris Rhein sogar über Zustimmung aus dem Lager der Opposition freuen. Denn bei der Wahl zum Ministerpräsidenten stimmten am Dienstag 74 der 137 Landtagsabgeordneten für den 50-Jährigen, der in Frankfurt geboren und zur Schule gegangen ist sowie in seiner Heimatstadt Zivildienst geleistet und Jura studiert hat.
Schwarz-Grün verfügt im Landtag über eine denkbar dünne Mehrheit. Dennoch schaffte es Rhein nicht nur, sich die erforderlichen 69 Stimmen der Regierungskoalition zu sichern, sondern darüber hinaus auch Stimmen der Opposition.
Nach fast zwölf Jahren an der Spitze der Landesregierung hatte der 70 Jahre alte Volker Bouffier sein Amt am Dienstag abgegeben. Rhein war einige Jahre lang als Rechtsanwalt tätig, bevor er Frankfurter Stadtrat wurde und in den Landtag einzog. Unter seinem Amtsvorgänger Bouffier war Rhein zunächst als Innenminister tätig. Später bekleidete er im Kabinett das Amt des Wissenschaftsministers.
Rhein gilt als einer, der Menschen schnell für eine Sache gewinnen kann. Parteikollegen in Wiesbaden bezeichnen ihn als clever – und selbst seine politischen Gegner schätzen Rheins offene und lockere Art.
Rhein trat unmittelbar nach dem Votum von seinem Amt als hessischer Landtagspräsident zurück. In dieser Funktion folgt ihm die CDU-Abgeordnete Astrid Wallmann (42).