Die Nürnberger Gruppe hat personelle Konsequenzen aus dem Konzernrekordverlust von 77 Mill. Euro gezogen. Der Erstversicherer teilte mit, dass Finanzvorstand Jürgen Voß „im besten gegenseitigen Einvernehmen seine Vorstandsmandate bei der Nürnberger" niederlegt und zum 31. Dezember 2025 aus dem Unternehmen ausscheidet.

Der promovierte Mathematiker und Aktuar arbeitet seit 2006 für den traditionsreichen Erstversicherungskonzern. Voß gehört seit 2015 dem Vorstand der Lebensversicherungstochter mit Ressortverantwortung Mathematik und Produkte sowie seit 2017 den Vorständen der Schaden/Unfall-Einheit und der Dachholding Nürnberger Beteiligungs-AG (Kapitalanlagen) an. Vor sechs Jahren stieg der Manager zudem zum Finanzvorstand des Konzerns auf. Ein Nachfolger steht noch nicht fest. Der Vorstand der Nürnberger Beteiligungs-AG besteht aus sieben Personen.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Walter Bockshecker und Vorstandschef Harald Rosenberger sprachen in einer Pressemitteilung ihren Dank für dessen geleistete Arbeit aus. Voß soll seinen Posten als Chefaufseher der Fürst Fugger Privatbank behalten. Das Kreditinstitut gehört zur Nürnberger Gruppe.

Aufgrund von hohen Zusatzbelastungen in der Schaden- und Unfallversicherung rutschte der Konzern mit Sitz in der fränkischen Metropole in die tiefroten Zahlen. Für den Bereich ist auch Voß verantwortlich.

Darüber hinaus gab die Nürnberger Gruppe bekannt, dass kurz nach der kommenden ordentlichen Hauptversammlung am 14. Mai dieses Jahres ein neuer Aufsichtsratsvorsitzender ernannt werden soll. Drei Mitglieder drei Kontrollgremiums, darunter Bockshecker, würden ihre „Mandate aus persönlichen bzw. gesundheitlichen Gründen“ zum Aktionärstreffen „niederlegen“.

Das frühere Vorstandsmitglied Bockshecker (Jahrgang 1960) gehört dem Aufsichtsrat der Nürnberger Beteiligungs-AG erst seit zwei Jahren an.