Sparkle

Chefin der Unterwasserkabel

Elisabetta Romano ist die Chefin der Telecom-Italia-Tochter Sparkle: Das Unternehmen verlegt und betreibt Unterwasserkabel zur Sicherstellung schneller und leistungsfähiger Internetverbindungen und hat gerade ein Projekt zwischen Indien und Italien bekanntgegeben. Partner ist Google.

Chefin der Unterwasserkabel

Von Gerhard Bläske, Mailand

Elisabetta Romano ist stolz, Google als Partner für das große Projekt eines Unterwasserkabels zwischen Indien und der italienischen Hafenstadt Genua gewonnen zu haben. Damit werde deutlich, welches Vertrauen Sparkle auf diesem Gebiet genieße, sagt sie. Romano, Jahrgang 1963, ist seit dem vergangenen Jahr CEO der Tochter des Telekommunikationskonzerns Telecom Italia (TIM). Sparkle gehört zu den weltweit größten Service-Providern im Bereich der Telekommunikation, also letztlich Infrastrukturen in den Bereichen Internet, Datenübertragung, Cloud und mobile Lösungen. Unterwasserkabel sind unerlässlich für die Sicherstellung leistungsfähiger und schneller Internet-Verbindungen über größere Entfernungen. Sparkle hat bisher den Schwerpunkt im Mittelmeerraum, in Afrika (vor allem Algerien, Ägypten, Libyen, Marokko und Tunesien) und Südamerika und will die Position auch in Gebieten ausbauen, in denen das Unternehmen, das 2020 einen Umsatz von 966 Mill. Euro erreichte, noch nicht so stark ist. Wie eben bisher in Indien. Das Projekt soll 2024 fertiggestellt werden.

Bei dem Blue Raman Submarine Cable System handelt es sich eigentlich um zwei miteinander verbundene Projekte: Raman, das sind insgesamt 16 Faserpaare, verläuft unter Wasser zwischen Indien und dem jordanischen Akaba, wo es an die Oberfläche kommt und mit dem europäischen Bluemed-Projekt im Mittelmeer mit weiteren vier Faserpaaren verknüpft wird. Dort verläuft es durch die Straße von Messina am Sparkle-Hub in Sizilien vorbei an Genua, von wo eine Weiterverbindung nach Mailand erfolgt.

Laut Romano ist Sparkle offen für die Beteiligung weiterer Partner, auch Richtung Deutschland, Schweiz und Frankreich. Die meisten der bisherigen Unterwasserkabelverbindungen in Europa laufen über Marseille. In der Regel handelt es sich dabei um Kooperationen mehrerer Telekom-Anbieter.

Google geht es nicht darum, selbst in den Markt einzusteigen, sondern mehr Kontrolle über die Qualität der Informationen zu erhalten, die auf diesem Weg transportiert werden.

Romano, verheiratet und Mutter von drei Kindern, wurde in Mailand geboren, wuchs aber in Avellino bei Neapel auf und sieht sich als Süditalienerin. Das zeigt sich auch auf ihrem Twitter-Account, auf dem sie ein Foto von Positano an der Küste bei Amalfi gepostet hat. Sie ist eine ausgewiesene Computer- und Technikexpertin und hat in Salerno bei Neapel Computer Sciences studiert und ein Executive-Programm an der Columbia University in New York absolviert.

Romano startete ihre Karriere bei Alcatel in Belgien und Italien, arbeitete dann viele Jahre für Ericsson in Schweden und in den USA und kam 2019 als Chief Innovation Partnership Officer zu Telecom Italia. Unmittelbar vor ihrem Wechsel zu Sparkle war sie CTO bei TIM. Zu ihren Hobbys gehören neben der Begeisterung für Technologie auch Reisen und gutes Essen. Und dafür sind Rom und die Region um Neapel kein schlechtes Pflaster.