Clive Sinclair
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Der britische Erfinder Clive Marles Sinclair, der mit dem ZX Spectrum den ersten Personal Computer (PC) für den Massenmarkt entwickelte, ist am Donnerstag im Alter von 81 Jahren gestorben. Der PC kam 1980 auf den Markt und kostete weniger als 100 Pfund. Wie Steve Jobs wusste auch Sinclair, dass Design eine entscheidende Rolle für den Erfolg von Produkten spielt. Seine Firma war die erste, die mehr als eine Million PCs verkaufte. Sinclair wurde zum bekannten Markennamen. Seiner Tochter Belinda zufolge litt der Tüftler, der noch viele andere Dinge erfand, seit mehr als einem Jahrzehnt an Krebs, arbeitete jedoch bis zuletzt an seinen Projekten, „weil er liebte, was er tat“.
„Was für ein Kerl!“, twitterte Armstrad-Gründer Alan Sugar, der ihm einst die Rechte an seinem Computer abkaufte. Erst habe Sir Clive den britischen Unterhaltungselektronikmarkt mit seinen Verstärkern vorangebracht, dann mit Taschenrechnern und einem Mini-Fernseher. Damit nicht genug: Er baute auch ein kleines Elektroauto. Viele Computer-Fans zollten Sinclair Tribut. Die BBC führte seine Leidenschaft für Neues darauf zurück, dass er als Kind von einem Charakter der Kinderserie „Toytown“ inspiriert worden sei: dem Erfinder. Er sei ein introvertiertes Kind gewesen, das lieber mit Erwachsenen zusammen gewesen sei als mit Gleichaltrigen. Nachdem er ein Kommunikationssystem für sein Versteck im Wald und kleine Radios und Verstärker gebaut hatte, fing der geschäftstüchtige Sinclair noch vor seinem Schulabschluss damit an, Bausätze für ein einfaches Radio über Magazine wie „Practical Wireless” zu vermarkten. Er schrieb erfolgreich Bücher darüber, wie man elektronische Geräte baut, wollte sie aber doch lieber selbst bauen. 1961 gründete er Sinclair Radionics. Der geschäftliche Erfolg stellte sich aber erst ein, als er von Plessey ausgemusterte Transistoren verbaute, die für seine Zwecke gut genug waren. Er stellte Hifi-Komponenten her und entwarf einen Mini-Fernseher. 1972 produzierte er den ersten Taschenrechner, den Sinclair Executive. Doch waren die Produkte nicht immer verlässlich. Das Unternehmen wurde vom National Enterprise Board übernommen. Sinclair tat sich schließlich mit Chris Curry zusammen. Sinclair Research ging daraus hervor und brachte den ZX Spectrum heraus.