Commerzbank-Arbeitsdirektorin ohne Jobgarantie
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l – Commerzbank-Arbeitsdirektorin Sabine Schmittroth muss weiter auf die Verlängerung ihres Vertrags warten. Nachdem das Thema nach ihrem Willen ursprünglich schon im vergangenen Herbst den Aufsichtsrat hätte passieren sollen, fehlt es auch auf der Tagesordnung für die Sitzung am kommenden Mittwoch. Offensichtlich finden es weder Aufsichtsratschef Helmut Gottschalk noch CEO Manfred Knof problematisch, den Eindruck entstehen zu lassen, dass ein weiterer Wechsel im Vorstand bevorsteht, denn Schmittroths Vertrag läuft Ende des Jahres aus.
Nach Informationen der „Wirtschaftswoche“, die zuerst über die neuerliche Leerstelle in der Tagesordnung berichtet hatte, ist Schmittroth bei Gottschalk in Misskredit geraten, weil ihm der Aufbau der digitalen Beratungszentren nicht schnell genug geht. Sie sollen die Vertriebskraft ersetzen, die durch die Filialschließungen verloren geht. Bislang sind drei dieser Zentren in der Pilotierungsphase, bis Jahresende sollen bundesweit zwölf Zentren im Einsatz sein. Das Konzept bewährt sich offenbar in der Praxis: Durchschnittlich bearbeiten die Beschäftigten in den Pilotzentren jeweils etwa 40 Anfragen. Dem stehen etwa 20 bis 25 Vorgänge gegenüber, die in einer stark frequentierten Filiale pro Tag und Beschäftigten im Durchschnitt bearbeitet werden.
Unselige Doppelrolle
Während die organisatorischen Vorbereitungen für die übrigen Digitalzentren laufen, ist es Schmittroth bislang nicht gelungen, sich mit den Arbeitnehmervertretern auf die dort geltenden Tarifbedingungen zu verständigen. Das mag auch mit den verhärteten Fronten in den Tarifverhandlungen für das private Bankgewerbe zusammenhängen, die Schmittroth als Vorsitzende des Arbeitgeberverbands AGV Banken führt. Die Doppelrolle erweist sich für den Transformationsprozess als problematisch. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi setzt die Androhung von Warnstreiks immer wieder gezielt gegen die Commerzbank ein.