Markus Jüttner (48), zuletzt Leiter Compliance im Dax-Konzern Eon, wechselt zum 1. Juni 2022 zur Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY. Er tritt als Partner in den Bereich Forensic & Integrity Services ein und wird vom Düsseldorfer Büro aus arbeiten, wird mitgeteilt. Der Experte soll Unternehmen zu Compliance, Kultur und Integrität beraten. Dabei soll er aus Sicht von EY Unternehmen darin unterstützen, eine Compliance-Kultur zu entwickeln. Es gehe neben der Einführung von Compliance-Systemen und -Technologien auch darum, „dysfunktionale Organisationsstrukturen aufzudecken und umzugestalten“. Ziel sei die Prävention illegalen oder gar krimi­nellen Verhaltens in und von Unternehmen. 

EY bezeichnet Jüttner als „Compliance-Schwergewicht“ – mit organisationssoziologischer Prägung. Der Jurist habe seit 2016 den Bereich Compliance von Eon geleitet und sei in dieser Funktion auch Mitglied des Konzernkrisenstabes gewesen sowie des Legal Talent Board und des Kulturwandel- und Integrationsprojekts. Zuvor war er als Abteilungsleiter Kartell- und Wettbewerbsrecht für die Ruhrgas AG tätig. Zu Beginn seiner Laufbahn hatte er als Anwalt für die Kanzlei Clifford Chance gearbeitet. Jüttner ist Vorstand des Deutschen Instituts für Compliance und Lehrbeauftragter am Max-Weber-Institut für Soziologie der Universität Heidelberg und an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen.

„Der Eintritt von Markus Jüttner ist ein wichtiger Schritt beim Ausbau unserer stark nachgefragten Forensic & Integrity Services“, sagt Tobias Schumacher, Leiter dieses Bereichs bei EY Deutschland. Derzeit beschäftige EY hierzulande 170 Forensic- und Compliance-Professionals; weitere Partner-Zugänge seien im laufenden Jahr geplant. Der Beratungsbedarf in dem Geschäft steigt laut EY „drastisch“, auch angetrieben durch die neuen Gesetze zum Hinweisgeberschutz oder zur Lieferketten-Compliance. EY ist derzeit als erster der vier Marktführer dabei, global gesellschaftsrechtlich die Trennung von Wirtschaftsprüfung und Beratung vorzubereiten.