Nach gefälschten Aufpralltests

Daihatsu tauscht Top-Management aus

Bei Daihatsu tritt die Führungsspitze zurück. Die Manager übernehmen damit die Verantwortung für gefälschte Aufpralltests. Der neue Vorstandschef der Toyota-Tochter steht auch schon fest.

Daihatsu tauscht Top-Management aus

Daihatsu tauscht
Top-Management aus

Reuters Tokio

Bei der von einem schweren Sicherheitsskandal gebeutelten Toyota-Kleinwagensparte Daihatsu tritt die Führungsspitze zurück. Lateinamerika-Chef Masahiro Inoue werde Soichiro Okudaira am 1. März als Chef von Daihatsu ersetzen, teilte der Konzern am Dienstag in Tokio mit. Okudaira war fast 40 Jahre lang für den Autobauer tätig und stand seit 2017 an der Spitze des Vorstands. Auch Chairman Sunao Matsubayashi werde zurücktreten. Seinen Posten will Daihatsu aber nicht neu besetzen.

Auslieferungen gestoppt

Wegen Unregelmäßigkeiten bei Sicherheitschecks hatte das Unternehmen die Produktion in Japan im Dezember zunächst ausgesetzt und die Auslieferung aller Fahrzeugmodelle gestoppt. Ein unabhängiges Gremium hatte Ermittlungen gegen Daihatsu eingeleitet, nachdem im April bekanntgeworden war, dass es bei 88.000 Kleinwagen manipulierte Seitenaufprall-Sicherheitstests gegeben hat. Von den 64 betroffenen Modellen laufen die meisten unter der Marke Toyota.

Im Dezember hatten Mitarbeiter des Verkehrsministeriums die Firmenzentrale von Daihatsu durchsucht, nachdem das Unternehmen gefälschte Aufpralltests eingeräumt hatte. Daihatsu ist bereits der dritte Fall einer Konzerntochter mit langjährigem Fehlverhalten. Zuvor wurde beim Lastwagen- und Bushersteller Hino und dem Gabelstaplerhersteller Toyota Industries die Fälschung von Emissionsdaten aufgedeckt. Der Hauptzulieferer Denso lieferte kürzlich defekte Kraftstoffpumpen aus, die zurückgerufen werden mussten. Beobachter führen diese Skandale auf eine ungenügende Aufsicht der Konzernmutter zurück, die den Töchtern beim Wachstum großen Spielraum lasse.