Krisenkommunikation

Declan Kelly räumt Teneo-Chefsessel

Der ehemalige Clinton-Berater Declan Kelly hat die Führung der von ihm mitgegründeten PR-Firma Teneo abgegeben, nachdem er sich in betrunkenem Zustand unmöglich gemacht hatte.

Declan Kelly räumt Teneo-Chefsessel

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Declan Kelly hat sein Amt als Chef der von ihm gegründeten PR-Firma und Strategieberatung Teneo nach einem blamablen Auftritt niedergelegt. „Ich habe am 2. Mai einen unbeabsichtigten, öffentlichen und peinlichen Fehler gemacht, für den ich die volle Verantwortung übernommen und mich sowohl bei den direkt Betroffenen als auch bei meinen Kollegen und Kunden entschuldigt habe“, verlautbarte der zu den Gurus der Krisenkommunikation zählende Ex-Journalist und Multimillionär, der 1968 auf der Grünen Insel das Licht der Welt erblickte. „Eine Kampagne gegen den Ruf unserer Firma folgte und könnte sich in den kommenden Tagen noch fortsetzen.“ Er wolle nicht, dass das Unternehmen weiter darunter leiden müsse. Was war geschehen? Der einstige Berater von Hillary Clinton, den sie als wirtschaftlichen Sondergesandten nach Nordirland sandte, wurde auf einem Cocktail-Empfang zu einem Wohltätigkeitskonzert der Organisation Global Citizen, der Prinz Harry und Meghan Markle vorsitzen, „betrunken und verhielt sich Frauen und Männern gegenüber unangemessen“, wie es ein Sprecher dem irischen „Independent“ gegenüber formulierte. Wie „Page Six“ brühwarm erfahren haben will, waren bis zu sechs Frauen betroffen. Der „Financial Times“ zufolge be­inhaltete das „unangemessene Be­nehmen“ auch das Anfassen mehrerer Frauen ohne deren vorherige Zustimmung. Kelly legte auch seinen Sitz im Board von Global Citizen nieder. Dessen Chairman ist übrigens Christopher Stadler, Managing Partner von CVC Partners. Dem Finanzinvestor gehört die Mehrheit an Teneo.

Kunden ziehen offenbar ebenfalls Konsequenzen. General Motors kündigte an, die Dienste von Teneo nicht mehr in Anspruch nehmen zu wollen. Teneo-Mitgründer Douglas Band, ein ehemaliger Berater von Bill Clinton, der unter anderem dabei half, die Clinton Global Initiative an den Start zu bringen, war bereits im Dezember vergangenen Jahres zurückgetreten. Vorangegangen war ein Interview mit „Vanity Fair“, in dem er keinen Zweifel daran ließ, was er von den Clintons hält.