Denise Coates übertrifft sie alle
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Die Bet365-Chefin Denise Coates (53) hat sich für das vergangene Jahr ein Gehalt von 421 Mill. Pfund gezahlt. Das geht aus bei Companies House eingereichten Unterlagen hervor. Damit stach sie nicht nur den Hedgefondsmanager und Klimarebellen Christopher Hohn von The Children’s Investment Fund aus, der sich nachhaltige 343 Mill. Pfund gegönnt hatte (vgl. BZ vom 2. März). Sie verdiente auch nahezu so viel wie alle FTSE-100-Unternehmenschefs im Jahr 2019. Das Chartered Institute of Personnel and Development hatte die Summe der Chefgehälter auf 466 Mill. Pfund beziffert. Coates, die das Unternehmen mit ihrem Vater Peter, der als Labour-Parteispender bekannt ist, ihrem Bruder John und Finanzchef Will Roseff führt, erhielt darüber hinaus 48 Mill. Pfund Dividende. Der „Sunday Times Tax List“ zufolge war sie das zweite Jahr in Folge die größte Steuerzahlerin des Landes.
Die Absolventin der Universität Sheffield hatte zur Jahrtausendwende den Domänennamen Bet365 für 20000 Pfund auf Ebay erworben und ein Online-Wettgeschäft an den Start gebracht. Das Vermögen der Familie wird auf 7,2 Mrd. Pfund beziffert. Im vergangenen Jahr beliefen sich ihre Steuerzahlungen auf 573 Mill. Pfund. Früheren Aussagen zufolge lagerte sie das Geschäft nicht an einen Offshore-Standort aus, weil sie durch ihre Steuern öffentliche Dienstleistungen finanzieren will. Wie im Vorjahr stiftete sie 85 Mill. Pfund für die gemeinnützige Denise Coates Foundation, die unter anderem Projekte im Bildungs- und Gesundheitswesen fördert.
Vater Peter ist Chairman des Fußballclubs Stoke City. Der Fußballclub ist am stärksten von den Auswirkungen der Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie betroffen. Hier fielen nicht nur die Ticketeinnahmen weg, sondern nach dem Abstieg aus der Premier League auch Fernseheinnahmen. Wie der Jahresabschluss zeigt, blies der Gruppe der Wind ins Gesicht. Die Pandemie sorgte für einen Umsatzrückgang im Geschäft mit Sportwetten. Die britische Aufsicht will neue Regeln für Online-Kasinos und Glücksspielautomaten einführen, nachdem die Nutzerzahlen unter den Ausgangsbeschränkungen zunahmen. Man sei zu konstruktiven Diskussionen über einen neuen regulatorischen Standard bereit, heißt es dazu.
Unter anderem eine Brexit-bedingte Expansion der Präsenz auf Malta führte dazu, dass die Zahl der Mitarbeiter um fast 400 auf mehr als 5000 zulegte.