Erster Inder im Vorstand

Dheeraj Bhatia führt neue Terminalmarke von Hapag-Lloyd

Seit Anfang des Jahres führt Dheeraj Bhatia das Terminalgeschäft von Hapag-Lloyd, als erster Inder im Vorstand der Hamburger Containerreederei. Nun hat die neue Terminaltochter auch einen Namen.

Dheeraj Bhatia führt neue Terminalmarke von Hapag-Lloyd

Dheeraj Bhatia führt neue Terminalmarke von Hapag-Lloyd

Von Carsten Steevens, Hamburg

Seit Juni dieses Jahres hat Hapag-Lloyd ein Unternehmen in Betrieb, das die Terminalaktivitäten der größten deutschen Containerreederei steuert: Hanseatic Global Terminals. Die eigenständige Gesellschaft mit Sitz in Rotterdam und aktuell zehn Beschäftigten verwaltet Terminal- und Infrastrukturinvestitionen an derzeit 20 Terminals in elf Ländern. Zu den zentralen Standorten gehören das Containerterminal Altenwerder im Heimathafen Hamburg, der Jade Weser Port in Wilhelmshaven, das Terminal TC3 in Tanger/Marokko und das aktuell im Bau befindliche Terminal 2 in Damietta/Ägypten. Weitere Terminals befinden sich in Nord- und Lateinamerika sowie in Italien und Indien.

Erster Inder im Vorstand

Seit Anfang dieses Jahres ist Dheeraj Bhatia im Hapag-Lloyd-Vorstand für die Terminalaktivitäten verantwortlich. Erstmals in der 177-jährigen Geschichte des Unternehmens berief der Aufsichtsrat einen Inder auf die oberste Führungsebene. Die wachsenden Terminalaktivitäten bündelt die Reederei, die heute rund 100 indische Staatsangehörige am Konzernsitz in Hamburg beschäftigt, seit vergangenem Jahr im neuen Geschäftssegment Terminal & Infrastruktur. Neben dem Containerumschlag in den Häfen bieten die Hamburger an bestimmten Standorten auch Logistikdienstleistungen an.

Mit den in den vergangenen ergebnisstarken Jahren ausgeweiteten Investitionen in das Terminal- und Infrastrukturgeschäft zielt Hapag-Lloyd darauf ab, der eigenen Schiffsflotte einen langfristigen Zugang zu den wichtigen Häfen im eigenen Liniennetz zu sichern, Verspätungen und Kosten zu reduzieren. Damit bewegt sich die Reederei auf einer Linie mit der Branche. „Hanseatic Global Terminals stärkt unser Engagement für Qualität, Effizienz und Nachhaltigkeit“, sagt Bhatia, der als Chief Terminal & Infrastructure Officer (CTIO) nicht nur fünftes Mitglied im Hapag-Lloyd-Vorstand, sondern auch CEO der neu gegründeten Terminalholding ist, die die Infrastrukturbeteiligungen der Reederei künftig steuert.

Der Name der Terminalmarke Hanseatic Global Terminals ist an die Hanse als historische Vereinigung von Seehandelskaufleuten in Nordeuropa angelehnt und soll, wie die Reederei erklärt, das Bekenntnis des Unternehmens zu Qualität und zum Ausbau der Terminalaktivitäten unterstreichen. Im Raum steht, dass in den kommenden fünf Jahren weitere Beteiligungen hinzukommen.

Drei Jahrzehnte Erfahrung

Bhatia, am 13. Oktober 1973 in Neu-Delhi geboren, blickt auf Erfahrungen aus mehreren Perspektiven in der maritimen Industrie aus drei Jahrzehnten zurück. Noch nicht 18 Jahre alt, begann er als Matrose und fuhr die nächsten zehn Jahre auf verschiedenen Schiffen rund um die Welt. Er stieg dann in der Branche in verschiedenen Funktionen, etwa als Schiffsplaner und Trade-Manager, die Karriereleiter hinauf. Führungspositionen verantwortete Bhatia unter anderem bei Norasia Container Lines Limited und CSAV.

Zu Hapag-Lloyd kam er als Managing Director, zunächst für das Indiengeschäft zuständig. Von 2018 an war der verheiratete Vater einer Tochter und eines Sohnes von Dubai aus als Senior Managing Director in der Region Naher Osten, Indischer Subkontinent und Afrika tätig. Gleichzeitig wurde er Mitglied des Executive Committees von Hapag-Lloyd.

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