Der prominente deutsche Ökonom und ehemalige „Wirtschaftsweise“ Lars Feld soll Leiter des österreichischen Wirtschaftsinstituts IHS werden. Nachdem die Wahl auf den ehemaligen Vorsitzenden der „Wirtschaftsweisen“ gefallen sei, würden nun Vertragsverhandlungen beginnen, gab das IHS am Mittwoch bekannt. Das IHS gilt neben dem Institut Wifo als einflussreichste volkswirtschaftliche Denkfabrik Österreichs. Beide Einrichtungen veröffentlichen regelmäßig Konjunkturzahlen, an denen sich die Regierung orientiert. Feld soll Martin Kocher als IHS-Chef nachfolgen, der im Januar als Arbeitsminister in die Politik gewechselt war. Der 54-jährige Feld war im Februar nach rund zehn Jahren als sogenannter „Wirtschaftsweiser“ aus dem deutschen Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ausgeschieden. Die SPD hatte eine weitere Amtszeit verhindert.

Feld gilt als Ordnungspolitiker, also orientiert an den Prinzipien von Markt und Wettbewerb und gegen einen großen Einfluss des Staates. Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität des Saarlandes wurde Feld 1999 an der Universität St. Gallen promoviert und habilitierte sich dort 2002. Es folgten Professuren an der Philipps-Universität Marburg, der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg sowie an der Universität Freiburg. Dem verheirateten Vater dreier Söhne wurde 2017 von der Universität Luzern die Ehrendoktorwürde verliehen.