National Economic Council (NEC)

Fed-Vorständin Brainard wird Direktorin des NEC

Die Stellvertreterin von US-Notenbankchef Jerome Powell, Lael Brainard, wechselt in den ökonomischen Beraterstab von US-Präsident Joe Biden. Spannend wird angesichts der neuen politischen Mehrheitsverhältnisse im US-Kongress, wer ihr bei der Fed nachfolgen wird.

Fed-Vorständin Brainard wird Direktorin des NEC

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Lael Brainard, (61), seit Mai vergangenen Jahres stellvertretende Vorsitzende der US-Notenbank, wird künftig den National Economic Council (NEC) von US-Präsident Joe Biden leiten. Den Wechsel hat Biden jetzt bestätigt und die Ernennung förmlich ausgesprochen. Beim NEC wird sie die Nachfolge von Brian Deese­ antreten. Auch ernannte der Präsident den Nationalökonomen Jared Bernstein, bisher Mitglied des Council of Economic Advisers (CEA), zum neuen CEA-Vorsitzenden.

Einer Bestätigung durch den Senat bedarf die Position des NEC-Direk­tors nicht. Biden lobte die Ökonomin wegen ihrer „außerordentlichen Expertise sowohl in inländischen als auch internationalen Wirtschaftsfragen“. Als wichtigster Wirtschaftsexperte an der Seite des Präsidenten wird Brainard eine Schlüsselrolle bei Verhandlungen über eine Anhebung der gesetzlichen Schuldengrenze zukommen.

Brainard wurde in Hamburg als Tochter eines US-Diplomaten geboren und verbrachte den größten Teil ihrer Kindheit in Deutschland und Polen. Die Ökonomin promovierte an der Elite-Uni Harvard College im US-Staat­ Massachusetts und begann ihre Karriere im Privatsektor. Bereits mit Mitte 30 wechselte sie in den öffentlichen Dienst und arbeitete als Wirtschaftsberaterin unter dem damaligen Präsidenten Bill Clinton. 2009 ernannte Präsident Barack Obama die Demokratin zur Staatssekretärin im Finanzministerium mit Zuständigkeit für internationale Beziehungen. Dort wurde sie als „Top-Diplomatin“ des Finanzressorts angesehen, unter anderem während der europäischen Schuldenkrise.

Fünf Jahre danach nominierte Obama die Ökonomin für einen Vorstandssitz bei der US-Notenbank. Für den Job im „Board“ wurde sie vom Senat mit einer klaren Mehrheit bestätigt und ist seit Mai 2022 auch die Stellvertreterin des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell. Brainard gilt prinzipiell als „Taube“, unterstützt aber seit dem steilen Anstieg der Inflationsrate die von der Fed be­schlossenen Zinserhöhungen. Noch im Januar sagte sie, dass trotz des nachlassenden Preisdrucks „die Geldpolitik ausreichend restriktiv bleiben muss“, um sicherzustellen, dass sich die Teuerungsrate wieder dem Inflationsziel von 2% nähert“.

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