Die PR-Firma FGS Global, die vom Finanzinvestor KKR kontrolliert wird, bekommt einen prominenten Neuzugang. Ex-EZB-Kommunikationschefin Christine Graeff wechselt mit Wirkung zum 1. Januar 2025 als Global Chief Growth Officer und Mitglied des Global Executive Committee zu FGS Global. Das teilte die PR-Firma mit Sitz in New York, die von dem aus Deutschland stammenden CEO Alexander Geiser geführt wird, am Montag mit.

Graeff, die gebürtig aus der nordfranzösischen Stadt Maubeuge stammt und im Frankfurter Stadtteil Nied aufgewachsen ist, war zuletzt in der Geschäftsleitung der Credit Suisse als Global Head of People tätig. Die 51 Jahre alte Managerin hatte bei der Schweizer Bank, die im Zuge ihrer Existenzkrise von der UBS übernommen werden musste, zunächst die Kommunikationsfunktion inne gehabt, bevor sie sich ab 2022 ganz auf den Bereich People konzentrierte. Während der Übernahme der Credit Suisse spielte sie eine Rolle bei der Integration des Personalbereichs.

Von 2013 bis 2020 war Graeff Director General Communications bei der Europäischen Zentralbank (EZB), wo sie sowohl Präsident Draghi als auch Präsidentin Lagarde in kritischen Zeiten zu allen Aspekten der geldpolitischen Kommunikation beriet. Vor ihrer Tätigkeit bei der EZB war Graeff Managing Partner beim FGS-Global-Konkurrenten Brunswick, wo sie das Deutschlandgeschäft der Gruppe aufbaute und ausbaute und sich auf die globale Finanzdienstleistungspraxis des Unternehmens konzentrierte.

Laut FGS Global soll Graeff vom Büro in Zürich aus tätig sein, wo sie auch eine Führungsrolle übernehmen werde. Glaubt man der Einschätzung von FGS-CEO Alexander Geiser, dann bringt Graeff „mit ihrem geopolitischen Verständnis (...) die perfekten Voraussetzungen mit, um den Wachstumskurs von FGS auf globaler Ebene voranzutreiben“. Sie tritt die Nachfolge von Sydney Ann Neuhaus an, die in eine neue, operative Rolle wechselt. Als Global Chief Growth Officer werde Graeff für die Erweiterung des Kundenstamms verantwortlich sein.

FGS Global war 2019 aus der Fusion der PR-Firmen Finsbury in London, Glover Park Group in New York und Hering Schuppener in Frankfurt entstanden. Als KKR kürzlich die Mehrheit übernahm, wurde das Unternehmen mit 1,7 Mrd. Dollar bewertet. Seit längerem wird über einen Börsengang spekuliert.