Interim-Lösung angekündigt

Finanzchefin Jurate Keblyte verlässt Grammer

Jurate Keblyte verabschiedet sich nach fünfeinhalb Jahren vom Fahrzeugzulieferer Grammer. Ihr Nachfolger Thomas Strobl wird zunächst für ein Jahr in den Vorstand berufen.

Finanzchefin Jurate Keblyte verlässt Grammer

Finanzchefin Jurate Keblyte
verlässt Grammer

jh München

Der Fahrzeugzulieferer Grammer in Amberg (Oberpfalz) muss den Posten des Finanzvorstands neu besetzen. Jurate Keblyte werde das Unternehmen Ende März auf eigenen Wunsch verlassen, kündigte Grammer an. Sie habe sich entschlossen, „neue berufliche Wege einzuschlagen“. Ihr Nachfolger wird Thomas Strobl „mit einer Bestelldauer von zunächst einem Jahr“.

Strobl leitet seit Anfang 2024 schon interimistisch die Finanzen der größten Region von Grammer: Europa, Naher Osten und Africa (Emea). Zuvor war er knapp siebeneinhalb Jahre Europa-Geschäftsführer der Silgan-Closures-Gruppe gewesen. Das US-amerikanische Unternehmen stellt Verschlüsse für Lebensmittel und Getränke her. Auf früheren Stationen war Strobl bereits einige Male Interim-CFO gewesen.

Vertrag bis Mitte 2027

Die 1975 in Litauen geborene Keblyte scheidet vor Ablauf ihres Vertrages aus, der bis Mitte 2027 datiert war. Sie ist seit August 2019 im Vorstand von Grammer und auch Arbeitsdirektorin. Vorangegangen waren in ihrer Karriere Tätigkeiten unter anderem für Baltic Yachts in Finnland, Kuka Robotics in Augsburg und Giesecke & Devrient in München.

86% der Aktien von Grammer sind im Besitz des chinesischen Konzerns Ningbo Jifeng. Der Aufsichtsratsvorsitzende Martin Kleinschmitt betont, Strobl werde beitragen, „Grammer zurück auf soliden wirtschaftlichen Kurs zu bringen“. Strobl sei in seiner bisherigen Funktion maßgeblich in ein Effizienzprogramm eingebunden gewesen.

Jahresziele verfehlt

Das Unternehmen stellt Konsolen, Armlehnen und Kopfstützen für Autos her sowie Sitze für Nutzfahrzeuge und Bahnen. Nach vorläufigen Zahlen hat Grammer 2024 die Prognose verfehlt. Der Umsatz fiel auf 1,9 (i.V. 2,3) Mrd. Euro, das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern auf 41 Mill. Euro. Angestrebt waren 2 Mrd. Euro Erlös und das Vorjahresergebnis von 56,8 Mill. Euro.

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