Japans drittgrößte Finanzgruppe Mizuho Financial versucht mit einer Verjüngung des Spitzenmanagements einen Neuanfang, nachdem die Finanzaufsicht im November eine „Verbesserung“ der Ge­schäftstätigkeit gefordert hatte. Der Auslöser waren wiederholte Be­triebsstörungen der Geldautomaten sowie ungenügende Vorkehrungen gegen Geldwäsche. Daher wird der jetzige Vizepräsident Seiji Imai (59) ab 1. April anstelle von Yasuhiro Sato (69) den Verwaltungsrat leiten.

Der Manager Masahiro Kihara wiederum rückt – vor allem wegen seiner Erfahrung im Risikomanagement – am 1. Februar zum Präsidenten und CEO der Gruppe auf. Mit 56 ist Kihara sieben bzw. vier Jahre jünger als die Chefs der Rivalen SMFG und MUFG. Er löst Tatsufumi Sakai (62) ab, der bereits im November seinen Rücktritt eingereicht hatte. Zwar konnte Sakai die Struktur der Finanzgruppe auf Wachstum ausrichten und Kosten senken. Vor allem wegen seiner An­strengungen verzeichnete Mizuho im ersten Geschäftshalbjahr ein starkes Gewinnwachstum und erhöhte erstmals seit sieben Jahren die Dividende. Doch das notorisch schwache IT-Rückgrat der Gruppe warf Sakai aus der Bahn. Vor einigen Tagen ging das Online-System der Bank wegen einer technischen Störung erneut in die Knie. Daher will Mizuho diese Woche der Finanzaufsicht die Einstellung neuer IT-Kräfte versprechen.

Der künftige Chairman Imai trat 1986 in die Dai-Ichi Kangyo Bank ein, eines der drei Institute, die zur Mizuho-Gruppe fusionierten. Gegenwärtig leitet er das operative Geschäft für große und globale Unternehmen. Zuvor war er unter anderem für die Region Asien und Ozeanien zuständig. Der neue CEO Kihara kommt ursprünglich vom Mizuho-Vorläufer Industrial Bank of Japan und verantwortet derzeit die Sparte mit dem Investment Banking im Ausland.