Italien

Francesco Milleri steigt weiter auf

Francesco Milleri ist der neue starke Mann im Imperium des am Montag verstorbenen Unternehmers Leonardo Del Vecchio.

Francesco Milleri steigt weiter auf

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Francesco Milleri (63) ist der neue starke Mann im Imperium des verstorbenen italienischen Unternehmers und Multimilliardärs Leonardo Del Vecchio. Der Verwaltungsrat des Brillenriesen Essilux (EssilorLuxottica) hat den CEO nun auch zum Chairman bestimmt – vorerst bis Jahresende. Ob das auch darüber hinaus so ist, soll zum Jahresende entschieden werden.

Der Manager aus Città di Castello in Umbrien war seit 2017 CEO von Luxottica. Nach der Fusion mit der französischen Essilor wurde er 2020 CEO auch des fusionierten Konzerns. Doch Milleri war nicht nur CEO des zu 32% von der Del-Vecchio-Holding Delfin kontrollierten Unternehmens. Er war auch Berater, Freund und enger Vertrauter des Patriarchen. Der Digitalexperte, der Jura studiert hat und einen MBA hat, war mit seiner eigenen Firma zunächst Consultant bei Del Vecchio bevor er nach und nach immer mehr Verantwortung übernahm.

Beobachter erwarten, dass Del Vecchio ihn auch zum Chef von Delfin bestimmt hat. Zu der Holding gehören neben Essilux auch Beteiligungen an Unicredit (2 %), der börsennotierten Immobiliengesellschaft Covivio (27 %), Generali (9,8 %) und Mediobanca (19,4 %) gehören. Klarheit besteht erst nach Testamentseröffnung.

Mit der Berufung des Rechtsprofessors Mario Notari von der Mailänder Bocconi, auch er ein langjähriger Vertrauter Del Vecchios, in den Verwaltungsrat von Essilux, ist Kontinuität sichergestellt. Notari sitzt auch im Verwaltungsrat von Delfin.

„Es ist jetzt Zeit, die nächsten Kapitel unseres Unternehmens zu schreiben“, formulierte Milleri in einem Brief an die Essilux-Beschäftigten. Er selbst hat die Strategie bei dem Unternehmen, aber auch bei Delfin, in den letzten Jahren wesentlich mitbestimmt, insbesondere auch den Einstieg bei Mediobanca und Generali. Er teilt die Überzeugung, es gelte große internationale Gruppen des Made in Italy unter italienischer Kontrolle zu schaffen.

Zur Trauerfeier im Dolomitenort Agordo, wo Del Vecchio 1961 Luxottica gegründet hat, werden auch Generali-Chairman Andrea Sironi, Mediobanca-CEO Alberto Nagel und Del Vecchios Verbündeter Francesco Caltagirone erwartet. Die Feier findet im Palaluxottica, einem großen Bau in Holzbauweise statt. Hier in Agordo ist die Wahlheimat des in Mailand geborenen Del Vecchio.

In einem Punkt hat es Milleri schwerer als Del Vecchio. Bei einigen zentralen Entscheidungen braucht es eine Mehrheit von 88 % der Eigentümer. Die Del-Vecchio-Witwe Nicoletta Zampillo, die 25 % erbt, sowie die sechs Nachkommen des Verstorbenen, die jeweils 12,5 % kontrollieren, haben de facto alle ein Vetorecht. Allerdings soll wohl ein fünfköpfiges Gremium, in dem kein Mitglied der Familie sitzt, in vielen Fragen Entscheidungsfreiheit haben.

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