Gerhard Wiesheu 60
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Gerhard Wiesheu gehört zu den Menschen, bei denen es fast einfacher ist, zu sagen, was sie (noch) nicht gemacht haben, als zu beschreiben, was sie bereits alles getan haben. Denn der umtriebige Finanzexperte ist weit über die Kreditwirtschaft hinaus ein Aktivposten.
Wiesheu ist an federführender Stelle sowohl bei Forschungseinrichtungen wie dem Georg-Speyer-Haus oder der Paul-Ehrlich-Stiftung tätig als auch beim Stifterverband der deutschen Wissenschaft und bei der Gesellschaft der Freunde von Bayreuth. Er gehört dem Börsenrat der Frankfurter Wertpapierbörse ebenso an wie dem Vorstand des Frankfurter Instituts für Risikomanagement und Regulierung sowie dem Beirat der DVFA.
Am Finanzplatz Frankfurt kennt man Wiesheu vor allem in zwei Funktionen. Zum einen natürlich als langjährige Führungskraft des Bankhauses Metzler – bereits vor 20 Jahren war er Mitglied des Partnerkreises der B. Metzler seel. Sohn & Co. Holding AG, seit zehn Jahren gehört er dem Vorstand an, und seit der Verschmelzung der Holding auf die Bank ist er Vorstandsmitglied der B. Metzler seel. Sohn & Co. AG. Inhaltlicher Schwerpunkt seiner Arbeit ist das Assetmanagement sowie das Immobiliengeschäft in Nordamerika.
Zum anderen ist Wiesheu als Präsident von Frankfurt Main Finance Repräsentant des Finanzplatzes. Erst jüngst hat er in dieser Rolle in der Börsen-Zeitung überzeugend erläutert, warum Frankfurt gute Chancen hat, sich als globales Zentrum für Nachhaltigkeit zu etablieren.
Der Blick Wiesheus ist ohnehin schon seit langer Zeit weit über die Grenzen Deutschlands hinaus gerichtet. In den 80er-Jahren schloss er nicht nur sein Studium der Betriebswirtschaft ab, sondern fügte ein Aufbaustudium Ostasienwirtschaft an. Nach einigen Jahren in der Commerzbank-Zentrale in Frankfurt wechselte Wiesheu nach Japan und stieg in Tokio zum Geschäftsführer der Commerz International Capital Management auf. Nicht zuletzt aus dieser Zeit rührt die enge Beziehung zu Japan, die er bis heute pflegt. Ob im Vorstand des Deutsch-Japanischen Wirtschaftskreises, im Stiftungsrat des Japanisch-Deutschen Zentrums, im Kuratorium des Interdisziplinären Zentrums für Ostasienstudien oder im Beirat der Deutsch-Japanischen Gesellschaft – Wiesheu ist Japan eng verbunden.
Vor diesem Hintergrund wundert es nicht, dass sich anlässlich des runden Geburtstags von Wiesheu ein ehemaliger Premierminister Japans zu Wort meldet. Yasuo Fukuda, japanischer Regierungschef in den Jahren 2007 und 2008, würdigt die Leistungen Wiesheus als Mittler zwischen beiden Ländern: „Wir freuen uns, in ihm einen Partner zu haben, der weiterhin seinen Beitrag zur Förderung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Japan als Brückenbauer zwischen den beiden Ländern leisten wird.“ Als Geschäftsmann und als Repräsentant der deutschen Wirtschaft habe sich Wiesheu, so unterstreicht Fukuda, über viele Jahre hinweg für den wirtschaftlichen Austausch und die Stärkung der Partnerschaft eingesetzt. Gerhard Wiesheu wird am Samstag 60 Jahre alt.
(Börsen-Zeitung,