Drei von vier erfolgreichen europäischen Hightech-Start-ups werden außerhalb der EU finanziert – sehr zum Unmut der EU-Staaten und der europäischen Institutionen. Mit Unterstützung der Europäischen Investitionsbank, der EIB, wurde deshalb unter französischer Ratspräsidentschaft die Initiative „European Scale-Up“ aus der Taufe gehoben. Sie soll innovative Unternehmen und Start-ups im Bereich der digitalen Wirtschaft unterstützen. Insbesondere ist es erklärtes Ziel der Initiative, Hightech-Firmen in ihrer späten Entwicklungsphase zu finanzieren, wenn sie sich von einem Start-up-Status verabschieden, um ihr Geschäft zu skalieren.

Für die Leitung des – im Rahmen der Scale-up-Initiative vorgesehenen – Europäischen Fonds für digitale Souveränität wurde der 56-jährige Franzose Alain Godard berufen. In seiner Funktion als Geschäftsführender Direktor des Europäischen Investitionsfonds (EIF) hat Godard eine führende Rolle bei der Konzeption der Scale-up-Initiative gespielt.

Vor seiner Zeit als EIF-Direktor war Godard Chief Risk Officer und Generaldirektor bei der EU-Investitionsbank. Vor sieben Jahren war er beteiligt an der Umsetzung des sogenannten „Juncker-Plans“ in Form des Europäischen Fonds für strategische Investitionen. Zuvor hatte er sich unter anderem um den Aufbau der Euro-Rettungsfonds EFSF und ESM zur Bewältigung der Finanzkrise gekümmert. Godard war zudem Gründer und Vorsitzender eines Konsortiums, das multilaterale Entwicklungsbanken, internationale Finanzinstitutionen und nationale Förderbanken zusammenbringt, um Investitionen in Schwellenländern durch den Austausch von Fachwissen und Finanzdaten zu fördern.