Greensill-Skandal

Camerons Ex-Geschäftspartner droht Berufsverbot

Die britische Regierung will Alexander "Lex" Greensill verbieten, in den kommenden 15 Jahren ein Unternehmen zu führen. Der Insolvency Service leitete ein entsprechendes Verfahren ein.

Camerons Ex-Geschäftspartner droht Berufsverbot

Lex Greensill drohen
15 Jahre Berufsverbot

Die britische Regierung will Alexander "Lex" Greensill, einem ehemaligen Geschäftspartner David Camerons, 15 Jahre Berufsverbot erteilen. Wie der Insolvency Service mitteilt, ist ein entsprechendes Verfahren bereits eingeleitet. Er dürfte dann keine Firma mehr führen oder kontrollieren. Cameron war nach seinem Abtritt als Premierminister als Lobbyist für das vermeintliche Fintech-Wunderkind tätig.

Lieferkettenfinanzierung im Fokus

Greensill hatte sich mit Greensill Capital als Lieferkettenfinanzierer versucht. Supply Chain Finance ermöglicht Firmen, ihre Lieferanten auf Pump zu bezahlen. Ein Zwischenfinanzierer begleicht im Rahmen der üblichen Zahlungsfrist die Rechnungen und fordert den Betrag dann später von den Unternehmen zuzüglich Gebühren ein. Das Risiko wird durch Verbriefungen am Markt verteilt.

In Westminster gut verdrahtet

Als das Fintech-Einhorn kollabierte, wurde offenbar, wie gut verdrahtet Greensill in Westminster war, nicht nur bei Politikern, sondern auch bei hohen Regierungsbeamten. Schon im Oktober 2012 stellte Cameron in der Downing Street PEPS vor, das von Greensill entworfene Pharmacy Early Payment Scheme. Es sollte dafür sorgen, dass Apotheken, die vom National Health Service (NHS) verschriebene Medikamente ausreichen, schneller zu ihrem Geld kommen.