Greweldinger führt Avaloq ab sofort allein
Greweldinger führt Avaloq ab sofort allein
fir Frankfurt
Der Schweizer Bankensoftware-Anbieter Avaloq nimmt Abschied von seiner Doppelspitze. Thomas Beck (61), der bisher gemeinsam mit Martin Greweldinger (42) die Gruppe geführt hat, hat sich an diesem Freitag als Co-CEO zurückgezogen. Als Grund für den überraschenden Schritt führt Avaloq Altersgründe an: Beck verabschiede sich in den Ruhestand.
Drei Jahre lang Co-Chefs
Beck werde dem Unternehmen, das 2020 für fast 2 Mrd. Euro vom japanischen IT-Konzern NEC übernommen wurde, in einer Übergangsphase aber weiterhin als Berater zur Verfügung stehen und Greweldinger in seiner Funktion als Group CEO unterstützen, heißt es. Die beiden leiteten Avaloq drei Jahre lang als Co-CEOs.
Vor fünf Jahren fing Greweldinger als Chief Product Officer bei Avaloq an. Er könne auf mehr als zwei Jahrzehnte in der Finanzbranche zurückblicken, so bei der Boston Consulting Group (BCG), der Credit Suisse und der Commerzbank. An der spanischen IE Business School hatte er den Angaben zufolge den Master of Business Administration erworben und an der Frankfurt School of Finance and Management einen Bachelor-Abschluss in Informatik absolviert.
Unter Greweldingers Ägide werde Avaloq auf eine weitere Verbesserung des Angebots hinarbeiten. Außerdem arbeite die Gesellschaft an einer Cloud-Transformation und einer Ausweitung der strategischen Partnerschaften, so wie sie bereits mit der weltgrößten Fondsgesellschaft Blackrock besteht.
Partnerschaften ausbauen
Beck wechselte 2012 von der HypoVereinsbank zu dem in Zürich ansässigen IT-Dienstleister, wo er in leitenden Funktionen agierte. Zunächst verantwortete er für drei Jahre die Innovationsentwicklung und stieg anschließend ins Group Executive Board auf. Insgesamt verfüge er über jahrzehntelange IT-Erfahrung in der Finanzbranche. Nach seiner Promotion an der Technischen Universität München war er als Dozent für Wirtschaft und Finanzmathematik an zwei deutschen Universitäten tätig.
Der scheidende Manager habe Strategie, internationale Expansion und Innovation maßgeblich vorangetrieben. Greweldinger dankte ihm für seinen „herausragenden Beitrag zum anhaltenden Erfolg von Avaloq“ und wünschte ihm alles Gute für den Ruhestand.
Das Finanzsoftwarehaus Avaloq beschäftigt rund 2.500 Menschen. Mehr als 150 Banken und Vermögensverwalter weltweit nutzen nach Unternehmensangaben die Dienstleistungen, die von Kernbankensoftware und Vermögensverwaltungstechnologie über cloudbasierte Software as a Service bis zum Outsourcing-Geschäft reichen.
Thomas Beck (links) verabschiedet sich aus der Avaloq-Führungsspitze. Martin Greweldinger leitet die Gruppe nun als alleiniger CEO.
