Hans Joachim Langmann ist tot
swa
Prof. Dr. Hans Joachim Langmann, ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsleitung von Merck, ist am 6. Februar im Alter von 96 Jahren verstorben. Der Manager hatte in das Darmstädter Familienunternehmen „eingeheiratet“ und war über Jahrzehnte hinweg Kopf und Herz des Pharma- und Spezialchemiekonzerns. Langmann gehörte seit 1961 zu den von den Gesellschaftern gewählten Repräsentanten der Familie Merck. Im Jahr 1965 übernahm er in der Geschäftsleitung das Finanzressort. Von 1970 an war er dann 30 Jahre lang Vorsitzender der Geschäftsleitung.
„Merck voranzubringen, zu verändern – darum ging es Hans Joachim Langmann in den vier Jahrzehnten, in denen er Verantwortung für unser Unternehmen trug. Er tat dies mit Weitsicht und großer Leidenschaft und hat auf diese Weise viele wichtige Weichen für den langfristigen Erfolg von Merck gestellt“, würdigt Dr. Frank Stangenberg-Haverkamp, Vorsitzender des Familienrates und des Vorstands der E. Merck KG, den Verstorbenen. Unter Langmanns Ägide war Merck, die gegründet 1668 als ältestes pharmazeutisch-chemisches Unternehmen der Welt gilt, auch im Jahr 1995 an die Börse geführt worden.
Langmann nahm noch bis ins hohe Alter regen Anteil an der Entwicklung des Unternehmens. Er gehöre eben zu den Menschen, denen immer etwas einfalle, hatte der Firmenpatriarch einmal über sich selbst gesagt. Außerhalb des Konzerns übernahm Langmann gesellschaftliche Verantwortung, war Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie sowie des Bundesverbands der Deutschen Industrie.
Geboren in Mecklenburg, verbrachte der Sohn eines Diplomaten einen großen Teil seiner Kindheit und Jugend erst in Guatemala und später in Uruguay. Er studierte Physik, promovierte und gab die vorgezeichnete wissenschaftliche Laufbahn als Kernphysiker auf, um Merck zu seiner Lebensaufgabe zu machen. Er war verheiratetet mit Dr. Marlis Groos, der Ururenkelin des Unternehmensgründers Emanuel Merck, und Vater von drei Töchtern.