Hargreaves-Chef Chris Hill tritt ab
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Chris Hill wird sein Amt als CEO der Investmentplattform Hargreaves Lansdown nach sechs Jahren niederlegen. Erst im Februar hatte er eine neue Strategie für die kommenden fünf Jahre vorgestellt, um der Performance der Investmentplattform auf die Sprünge zu helfen. Der Kurs der Aktie ist im vergangenen Jahr um mehr als die Hälfte gefallen. Die verwalteten Assets schrumpften weiter, und das Neugeschäft ging ebenfalls zurück. Der Krieg in der Ukraine und die steigenden Lebenshaltungskosten belasteten branchenweit das Geschäft. Zudem flatterte dem Unternehmen eine millionenschwere Sammelklage von RGL Management ins Haus. Darin wird Hargreaves Lansdown vorgeworfen, den LF Woodford Equity Income Fund bis zu seinem Kollaps 2019 auf ihrer „Best Buy“-Liste beworben zu haben, obwohl sie bereits 2017 von Problemen bei dem Fonds Kenntnis gehabt habe. Das Unternehmen weist dies zurück.
Wie die FTSE-100-Gesellschaft mitteilt, sucht der Board nach einem Nachfolger für Hill. Er werde bis November kommenden Jahres an Bord bleiben, um ausreichend Zeit für die Übergabe zu gewährleisten. „Die Auswirkungen des schwierigen makroökonomischen und geopolitischen Umfelds auf den Wert von Assets, die Zuversicht der Kunden und die Investitionsbereitschaft waren über die ganze Branche hinweg zu beobachten“, sagte Hill. Hargreaves Lansdown habe es in vergleichbarer Weise wie im Vorjahr geschafft, Gelder und Kunden zu halten. „Nachdem er mit der Implementierung der nächsten Phase des Wachstums der Gesellschaft begann, hat sich Chris entschieden, die Zügel an einen neuen CEO weiterzugeben, um mit der Ausführung dieser Strategie weiterzumachen“, sagte Chair Deanna Oppenheimer.
Zur Strategie von Hill gehört der Ausbau eines neuen Finanzberatungsangebots. „Wir glauben, dass es bessere Optionen für Hargreaves Lansdown gibt als ‚Beratung light‘“, schrieben die Analysten von Jefferies in einer ersten Einschätzung. Der Abgang von Hill könnte eine andere Strategie ermöglichen.