Allbranchenversicherer

Helvetia erhält neue Präsidenten

Der Schweizer Allbranchenversicherer Helvetia steht vor einem zweifachen Wechsel im Verwaltungsratspräsidium.

Helvetia erhält neue Präsidenten

dz

Der Schweizer Allbranchenversicherer Helvetia steht vor einem zweifachen Wechsel im Verwaltungsratspräsidium. Doris Russi Schurter, die die Position seit 2018 innehat, stellt sich gemäß einer Mitteilung des Unternehmens 2022 nicht mehr zur Wiederwahl. Die Juristin begründet den Verzicht mit einem Schicksalsschlag in der Familie. Im Mai hatte ihr Sohn bei einem Bergunfall das Leben verloren. An Russi Schurters Stelle tritt im Frühjahr 2022 der derzeitige Vizepräsident Thomas Schmuckli. Der 58-jährige Schweizer nimmt hauptberuflich Verwaltungsratsmandate wahr.

Schmuckli soll aber nur ein Jahr das Präsidium von Helvetia führen. Im Frühjahr 2023 soll er von Axel Lehmann abgelöst werden. Lehmann war fast 20 Jahre für die Zurich Versicherungsgruppe tätig, davon 14 Jahre in der Konzernleitung. 2015 wechselte er zur UBS, wo er unter anderem das Schweizer Privatkundengeschäft verantwortete, um später in den Verwaltungsrat zu wechseln. Zurzeit ist der promovierte Ökonom und Risikospezialist im Verwaltungsrat der Credit Suisse tätig, wo er auch den Risikoausschuss leitet.

Helvetia ist der nach Prämienertrag drittgrößte Privatversicherer mit Sitz in der Schweiz. Im inländischen Markt hält Helvetia im Lebengeschäft mit einem Marktanteil von gut 12% in der führenden Swiss Life (43%) den zweiten Platz. Im weniger stark konzentrierten inländischen Schadengeschäft figuriert Helvetia mit einem Marktanteil von 5,4% auf dem siebten Rang. Die Marktkapitalisierung von Helvetia beträgt aktuell rund 5,5 Mrd. sfr. Nach der Übernahme des spanischen Versicherers Caserer im Frühjahr 2020 erlitten die Aktien von Helvetia einen starken Kursrückschlag, von dem sie sich bis heute nicht erholt haben. Die Investoren bemängelten die Finanzierung der Übernahme. Bis zur Übernahme des VR-Präsidiums durch Doris Russi Schurter fungierte der frühere Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz als Präsident. Vincenz muss sich im Januar einem Gerichtsverfahren stellen. Er ist des gewerbsmäßigen Betrugs während seiner Raiffeisen-Zeit angeklagt.

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