Höhere Vergütung für SAP-Vorstand
Höhere Vergütung für SAP-Vorstand
sar Frankfurt
Der SAP-Vorstand hat für das zurückliegende Jahr wieder deutlich mehr erfolgsabhängige Vergütung erwirtschaftet als 2022. Laut dem am Donnerstagmittag vorgelegten Vergütungsbericht erhält der Gesamtvorstand erfolgsabhängige Zahlungen von insgesamt 19,9 Mill. Euro, nach 12,3 Mill. Euro im Vorjahr. 2021 hatte die erfolgsabhängige Vergütung 17,9 Mill. Euro betragen.
Die Gesamtvergütung aller SAP-Vorstandsmitglieder steigt auf insgesamt 28 Mill. Euro, nach 18,8 Mill. Euro im Vorjahr. Die Zahlen beziehen sich auf die gewährte und geschuldete Vergütung. Diese beinhaltet alle Zahlungen, die einem Vorstandsmitglied im Berichtsjahr zugeflossen sind oder deren zugrundeliegende Leistungen vollständig im Berichtsjahr erbracht wurden.
Ausgleichszahlung für Dominik Asam
CEO Christian Klein kommt für 2023 auf eine gewährte und geschuldete Vergütung von 7,16 Mill. Euro (i.V. 4,67 Mill. Euro). Auf Rang zwei folgt der seit März amtierende Finanzchef Dominik Asam mit 3,9 Mill. Euro. Er bekam 2023 allerdings eine Ausgleichszahlung über 1,6 Mill. Euro, um verfallene Vergütungsansprüche bei seinem vorherigen Arbeitgeber Airbus zu kompensieren. Rund 1 Mill. Euro floss ihm zudem über kurz- und langfristige erfolgsabhängige Vergütungsmodelle zu. Insgesamt erhält er Zuteilungen für eine entgangene Vergütung von 3,85 Mill. Euro, die noch ausstehende Differenz wird 2024 gewährt.
Die Vorstände erhalten neben der Festvergütung mit Versorgungs- und Nebenleistungen eine kurzfristige sowie eine langfristige erfolgsabhängige Vergütung. Der kurzfristige Anteil basiert auf der Erreichung bestimmter finanzieller Kennzahlen und Nachhaltigkeitsziele. Dabei fällt die Bilanz besser aus als im Vorjahr: 2022 lag die Zielerreichung für die kurzfristige erfolgsabhängige Vergütung nur bei 61,2%, 2023 bei 115,1%.
Vergütungssystem verändert sich
Das langfristige Incentive-Programm wird in jährlichen Tranchen zugeteilt und betrachtet einen Mehrjahreszeitraum. Neben der Erreichung bestimmter Kennzahlen entscheidet auch der Aktienkurs darüber, wie viel die langfristigen Ansprüche eines Vorstandsmitglieds wert sind. Im vergangenen Jahr stieg die SAP-Aktie von knapp 100 Euro zum Jahresanfang auf fast 140 Euro Ende Dezember 2023. Die Langfristkomponenten fließen, nachdem die Hauptversammlung den Jahresabschluss für das dritte dem Gewährungsjahr folgende Geschäftsjahr angenommen hat.
Mehr noch als an CEO Klein zahlte SAP im vergangenen Jahr an Ex-Finanzchef Luka Mucic, der den SAP-Vorstand Ende März verlassen und inzwischen bei Vodafone angeheuert hat. Inklusive einer rund 9,6 Mill. Euro umfassenden Abfindung flossen ihm 11,6 Mill. Euro zu. Aufsichtsratschef Hasso Plattner erhielt für seine Tätigkeit 430.000 Euro. Als sein Nachfolger wurde kürzlich der ehemalige Nokia-Manager Pekka Ala-Pietilä ausgerufen, nachdem im vergangenen Jahr zunächst der frühere Deloitte-Manager Punit Renjen als Plattner-Nachfolger präsentiert worden war. Renjen erhält für seine Aufsichtsratstätigkeit seit Mai 2023 zumindest 227.500 Euro.
Vom kommenden Jahr an wird sich das Vergütungssystem für die SAP-Vorstände etwas verändern. Dann sollen unter anderem ESG-Aspekte stärker in den langfristigen Vergütungskomponenten berücksichtigt werden.