Höttges verlässt Henkel-Aufsichtsrat
ak
Telekom-Chef Timotheus Höttges ist aus dem Aufsichtsrat von Henkel ausgeschieden. Der Manager habe sein Mandat bereits zum 30. September 2021 niedergelegt, wie Henkel erst jetzt in der Einladung zur Hauptversammlung mitteilte. Höttges stand wegen seiner zahlreichen Mitgliedschaften in Kontrollgremien vor einiger Zeit in der Kritik, hat sie aber seitdem deutlich reduziert. Neben Henkel hat er auch das Mandat beim FC Bayern München aufgegeben. Der 59-Jährige sitzt jetzt noch im Aufsichtsrat von Mercedes-Benz. Bei Henkel soll künftig Poul Weihrauch kontrollieren. Der 53-jährige Däne ist Mitglied der Geschäftsleitung des US-Nahrungsmittelproduzenten Mars und führt als Global President Mars Petcare in Belgien.
Im Gesellschafterausschuss von Henkel kommt es zu einem familieninternen Wechsel. Christoph Henkel (64) verlässt das Gremien nach 30 Jahren Mitgliedschaft. Er gilt als größter Einzelaktionär des Konzerns, nach einer Umhängung seiner Anteile weist Henkel das Paket aber nicht mehr einzeln aus. Christoph Henkel ist der Sohn des letzten familieninternen Konzernchefs Konrad Henkel und von Gabriele Henkel, die sich als Kunstmäzenin einen Namen gemacht hat. Er hatte in den Nuller-Jahren lange als aussichtsreichster Kandidat für die Rolle als Familienoberhaupt gegolten. 2009 war dann jedoch Simone Bagel-Trah von der weit verzweigten Familie, die ihre Mehrheit an den Henkel-Stammaktien in einem Aktienbindungsvertrag gepoolt hat, gewählt worden. Sie steht seitdem an der Spitze von Gesellschafterausschuss und Aufsichtsrat. Warum Christoph Henkel, der bis 2024 gewählt ist, sein Mandat im Gesellschafterausschuss vorzeitig aufgibt, dazu äußerte sich das Unternehmen nicht. Kaspar von Braun (51), der bereits früher dem Aufsichtsrat angehörte, folgt ihm nach.