Zwei Monate nach dem vorzeitigen Abgang von Präsident Gabriel Felbermayr hat das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) eine neue Interimsspitze. Die Ökonomen Holger Görg und Stefan Kooths haben die wissenschaftliche Leitung des IfW übernommen, bis die Nachfolge Felbermayrs geregelt ist. Damit ist im Laufe des nächsten Jahres zu rechnen, wie aus einer Mitteilung des IfW hervorgeht.

Der Österreicher Felbermayr, einer der angesehensten Außenhandelsexperten im deutschsprachigen Raum, hatte das IfW zum 1. Oktober verlassen. Seitdem leitet er das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung. Sein Abschied aus Kiel nach nur zweieinhalb Jahren, für den der 45-Jährige „neben beruflichen auch persönliche und familiäre Gründe“ anführte, hatte für Irritationen und Unruhe gesorgt – auch weil die Suche nach einer Institutsleitung wieder bei null beginnen musste.

Mit Görg und Kooths übernehmen nun zwei seit etlichen Jahren am Kieler Institut beschäftigte Professoren übergangsweise die Leitung. Komplettiert wird die Führungsriege von Birgit Austen-Bosy, der administrativen Geschäftsführerin.

Görg ist Professor für Außenwirtschaft an der Christian-Albrecht-Universität zu Kiel und Direktor des Forschungszentrums Internationaler Handel und Investitionen im IfW. Diese Themen wird er künftig auch schwerpunktmäßig in der Öffentlichkeit vertreten. Er betreut zudem in leitender Funktion die Forschungsaktivitäten und -kooperationen.

Sein Kollege Kooths ist für die Themenfelder Konjunktur, Wirtschafts- und Finanzpolitik in Deutschland und Europa zuständig. Zudem verantwortet Kooths fortan die Außenkommunikation und die Beratungsaktivitäten des IfW. Der Direktor des Forschungszentrums Konjunktur und Wachstum widmet sich neben der Konjunkturforschung unter an­derem Fragen der Stabilisierungspolitik und des Geld- und Währungswesens.