Singular Bank

Javier Marín bedient sich bei UBS

Am Montag gab die Singular Bank den Kauf des Wealth Managements von UBS in Spanien bekannt, einschließlich der Kunden und rund 200 Beschäftigten, womit Marín nun 20 Mrd. Euro an Aktiva verwaltet.

Javier Marín bedient sich bei UBS

Javier Marín galt als Shooting Star in der spanischen Finanzwelt, bevor er Anfang 2015 mit gerade einmal 48 Jahren ziemlich überraschend als CEO des Branchenprimus Santander abgesetzt wurde. Sechs Jahre später kann sich Marín fortan als Chef der größten unabhängigen Privatbank des Landes fühlen. Am Montag gab sein Geldinstitut Singular Bank den Kauf des Wealth Managements von UBS in Spanien bekannt, einschließlich der Kunden und rund 200 Beschäftigten, womit Marín nun 20 Mrd. Euro an Aktiva verwaltet.

Das Geschäft ist nicht neu für den gebürtigen Madrilenen. Schon bei Santander, wo er seine Berufskarriere begann, führte er lange die Privatbank Banif. Der mächtige Vorsitzende von Spaniens größtem Geldinstitut, Emilio Botín, machte Marín 2013 zu seiner Nummer 2, mit dem Posten als CEO, wie es in der spanischen Konzernkultur gängig ist. Als Botín im September 2014 plötzlich verstarb und seine Tochter Ana den Vorsitz von Santander übernahm, glaubten Branchenkenner, die beiden, ähnlichen Alters, würden gut miteinander zurechtkommen.

Doch im Januar 2015 versetzte Ana Botín ihren CEO zur Überraschung aller Branchenkenner in den Vorruhestand. Die Vorsitzende von Santander sortierte auch andere bewährte enge Mitarbeiter ihres verstorbenen Vaters aus, um eine „neue Etappe“ zu beginnen, wie sie erklärte. Marín vertrieb sich die Zeit mit Dingen wie der Mitgliedschaft im Aufsichtsgremium der Vatikan-Bank IOR. Doch offenbar juckte es ihn sehr. Vor drei Jahren kaufte er mit dem US-Fonds Warburg Pincus den spanischen Ableger Self Bank von Société Générale, der später in Singular Bank umbenannt wurde. „Ich kann einfach nicht ruhig sitzen bleiben und will das tun, was ich kann: Banker“, sagte der CEO der Privatbank damals. Dazu musste er einen Großteil seiner Rentenbezüge von Santander von mehr als 10 Mill. Euro, die er in einer Einmalzahlung bekommen hatte, zurückgeben.

Marín hält 5% der Anteile an Singular Bank, ebenso viel wie andere Führungskräfte, während Warburg Pincus 90% der Aktien besitzt. Ein Börsengang wurde als Ziel ausgerufen, wenn auch ohne Zeitplan. Durch den Deal mit UBS könnte das Institut nun eine kritische Größe erlangen. Die Bank setzt stark auf digitale Lösungen, die einen stärkeren individuell zugeschnittenen Kontakt zu den Kunden ermöglichen. Der Kaufpreis soll spanischen Medien zufolge um die 200 Mill. Euro betragen.