Weißes Haus

Jean-Pierre spricht für US-Regierung

Nach seinem Wahlsieg hatte US-Präsident Joe Biden gelobt, eine Regierung bilden zu wollen, die akkurater als jede andere die ethnische Vielfalt des Schmelztiegels USA widerspiegeln würde. Mit mehr Vertretern von Minderheiten und auch Frauen in...

Jean-Pierre spricht für US-Regierung

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Nach seinem Wahlsieg hatte US-Präsident Joe Biden gelobt, eine Regierung bilden zu wollen, die akkurater als jede andere die ethnische Vielfalt des Schmelztiegels USA widerspiegeln würde. Mit mehr Vertretern von Minderheiten und auch Frauen in Kabinettspositionen als jeder seiner Vorgänger hat Biden das Versprechen nicht nur eingelöst. Nun wird er mit Karine Jean-Pierre (44) auch als erster Präsident in der Geschichte eine schwarze Pressesprecherin an seiner Seite haben, die zugleich Vertreterin der LGBTQ-Community ist, deren Förderung sich Biden auf die Fahne geschrieben hat.

Nächsten Freitag wird die auf der Karibikinsel Martinique geborene Tochter haitianischer Eltern von der scheidenden Sprecherin Jen Psaki, die zu dem TV-Sender MSNBC wechselt, das Zepter übernehmen. Fremd ist Jean-Pierre das politische Geschäft keineswegs. An der Columbia-Universität in New York studierte sie internationale Beziehungen und hielt Vorlesungen zu geopolitischen Themen. Auch wirkte sie an beiden Kampagnen des ehemaligen Präsidenten Barack Obama mit. Nach seinem ersten Wahlsieg belohnte Obama Jean-Pierre mit dem Posten einer regionalen Abteilungsleiterin für politische Angelegenheiten im Weißen Haus. Nach Obamas Präsidentschaft wurde sie Sprecherin der progressiven Organisation Moveon.org und trat im Fernsehen häufig als Expertin bei politischen Diskussionsrunden auf.

Nachdem Biden seine Kandidatur bekannt gegeben hatte, holte er Jean-Pierre prompt wieder an Bord. Sie wurde zur Stabschefin seines designierten Stellvertreters ernannt, noch ehe Biden entschieden hatte, dass seine Vizepräsidentschaftskandidatin Kamala Harris heißen würde. Bald berief er die Politologin zur Stellvertreterin Psakis, wo sie in Abwesenheit ihrer Chefin als erst zweite schwarze Frau in der Geschichte eine Pressekonferenz im legendären „Briefing Room“ des Weißen Hauses leitete. Psaki beschrieb ihre Nachfolgerin als „Partnerin in Wahrheit“ und der Präsident sagte, dass seine neue Sprecherin „eine starke Stimme für mich und diese Regierung sein wird“.