Private Equity

Johannes Huth zieht sich bei KKR auf Beraterrolle zurück

Johannes Huth war als Dealmaker maßgeblich am Aufbau des Europageschäfts von KKR beteiligt, und er trug dazu bei, Vorbehalte gegenüber  der  zeitweise als „Heuschrecken“ verunglimpften Branche zu verringern. Jetzt zieht er sich von der Position als Europa-Chairman auf eine Rolle als Berater und Springer-Aufsichtsrat zurück.

Johannes Huth zieht sich bei KKR auf Beraterrolle zurück

Johannes Huth zieht sich bei KKR zurück

cru Frankfurt

Johannes Huth zieht sich nach 25 Jahren nun ganz aus dem operativen Geschäft des US-Finanzinvestors KKR zurück. „Heute beginnt ein neues Kapitel in meinem Leben“, schrieb der 64 Jahre alte Dealmaker am Dienstag auf dem Karriereportal LinkedIn. Er gebe den Posten als Chairman von KKR für Europa ab und werde künftig als Senior Advisory Partner nur noch eine Beraterrolle bei der PE-Firma einnehmen. Schon im vergangenen Jahr hatte sich Huth von der Position des Europachefs auf den Posten als Chairman zurückgezogen. Diese Rolle war eigens für ihn neu geschaffen worden.

Huth war maßgeblich am Aufbau des Europageschäfts von KKR beteiligt, und er trug dazu bei, Vorbehalte gegenüber  der  zeitweise als „Heuschrecken“ verunglimpften Branche zu verringern. Nur eine operativ bedeutsame Aufgabe behält Huth jetzt noch: Er werde Mitglied des Aufsichtsrats der KKR-Beteiligung Axel Springer bleiben, hieß es. KKR hält 35,6% der Anteile an dem Medienkonzern. Neben dem Einstieg bei Springer zählten zu Huths wichtigsten Deals in Deutschland die Übernahmen der Linde-Gabelstapler-Sparte Kion, des Triebwerksbauers MTU, von Wella, WMF und dem Rüstungszulieferer Hensoldt.

Johannes Huth engagiert sich bei Invest Europe

Die operative Führung von KKR in Europa hatte Huth schon Ende 2023 an Tara Davies und Mattia Caprioli abgegeben. Letzterer führt mit Philipp Freise auch das Private-Equity-Geschäft mit Firmenbeteiligungen von KKR in Europa.

Huth hatte kürzlich beim europäischen Private-Capital-Verband Invest Europe den Vorsitz übernommen. Der gebürtige Heidelberger, der in Gießen und Frankfurt aufgewachsen ist, war 1999 vom arabischen Finanzinvestor Investcorp zu KKR gekommen. Bei den Amerikanern verantwortete er ab 2014 das Geschäft in Europa, dem Nahen Osten und Afrika. Zuvor hatte er von 1986 bis 1991 bei Salomon Brothers gearbeitet, einer US-Investmentbank, die 1998 von der Travelers Group (heute Citigroup) übernommen wurde. Dort war er Vice-President in den M&A-Abteilungen in London und New York.

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