Julia Klöckner soll Bundestagspräsidentin werden
Julia Klöckner nominiert zur neuen Bundestagspräsidentin
ahe Berlin
Die frühere Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner soll neue Bundestagspräsidentin werden und damit das zweithöchste deutsche Staatsamt erhalten. Die Unions-Fraktion nominierte die 52-Jährige einstimmig. Traditionell darf die größte Fraktion im Parlament dieses Amt besetzen. Zuvor waren auch andere Kandidaten im Gespräch gewesen, wie der frühere CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet.
Sollte Klöckner bei der konstituierenden Sitzung des neuen Bundestages am 25. März wie erwartet zur 15. Präsidentin gewählt werden, folgt sie auf Bärbel Bas (SPD), die das Amt seit 2021 inne hatte. Vorgänger waren unter anderem die CDU-Politiker Wolfgang Schäuble (2017 bis 2021) und Norbert Lammert (2005 bis 2017) sowie der Sozialdemokrat Wolfgang Thierse (1998 bis 2005).
Klöckner will die Parlamentsarbeit modernisieren
In ihrem neuen Amt will sich Klöckner nach eigenen Worten für eine Modernisierung des Parlaments einsetzen. Dazu gehörten unter anderem eine umfassende Digitalisierung, eine praxisnahe Modernisierung der Parlamentsarbeit, eine Verschlankung der Verwaltungsabläufe und eine effizientere Gestaltung des parlamentarischen Fragerechts, erklärte sie.
Julia Klöckner ist im elterlichen Weingut in Rheinland-Pfalz aufgewachsen und hat später Politikwissenschaft, katholische Theologie und Pädagogik studiert. Zwischendurch wurde sie 1994 zur Nahe-Weinkönigin und 1995 zur Deutschen Weinkönigin gewählt. Gut zehn Jahre arbeitete sie journalistisch: für den SWR, für die Zeitschrift „Weinwelt“ und acht Jahre als Chefredakteurin für das „Sommelier-Magazin“.
Erfahrungen als Ministerin
Sie führte von 2018 bis 2021 das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Im Bundeslandwirtschaftsministerium war sie bereits von 2009 bis 2011 Parlamentarischen Staatssekretärin gewesen. In der abgelaufenen Legislatur war Klöckner wirtschaftspolitische Sprecherin ihrer Fraktion. Ihr waren auch Ambitionen auf Übernahme des Wirtschaftsministeriums nachgesagt worden. In der CDU war sie bis 2022 zehn Jahre lang stellvertretende Bundesvorsitzende gewesen und ist seit drei Jahren nun Bundesschatzmeisterin.