Der Partner und frühere Europachef des US-Finanzinvestors KKR, Johannes Huth, hat beim europäischen Private-Capital-Verband Invest Europe den Vorsitz übernommen. Er folgt für den Zeitraum 2024 bis 2025 auf Frans Tieleman, der den Vorsitz im vergangenen Jahr wiederum von Lakestar-Gründer Klaus Hommels übernommen hatte, wie der Verband mitteilte. Huth werde in enger Zusammenarbeit mit dem Team und dem CEO von Invest Europe, Eric de Montgolfier, daran arbeiten, „das Verständnis für den immer größer werdenden Beitrag von Private-Equity-, Risikokapital -und Infrastrukturfondsmanagern zu Europas Wirtschaft, Gesellschaft und Wertschöpfung zu fördern und zu verbessern“.

Huth hatte einst in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ die Kluft zwischen Arm und Reich als „das fundamentalste Problem Europas“ bezeichnet und seine Sorgen vor zunehmendem Populismus zum Ausdruck gebracht. Bei Invest Europe gehöre es nun zu seinen Hauptprioritäten, private Investitionen zu beschleunigen, um damit unter anderem die Mitarbeiterbeteiligung in Europa zu stärken, hieß es in der Mitteilung.

Der 1960 in Heidelberg geborene Finanzmanager hatte sich im Februar vergangenen Jahres aus dem operativen Geschäft von KKR zurückgezogen und die Position des Chairman für die Geschäfte in Europa, dem Nahen Osten und Afrika übernommen. Er stieß bereits 1999 zu der börsennotierten Beteiligungsgesellschaft und hat dort unter anderem an Investments in MTU, Kion, ProSiebenSat.1, BMW, Hensoldt und Axel Springer mitgewirkt. Bei Axel Springer sitzt Huth derzeit noch im Aufsichtsrat. Chefkontrolleur war er zudem in der Vergangenheit unter anderem bei ProSiebenSat.1, beim Intralogistikkonzern Kion und beim Rüstungskonzern Hensoldt. 2014 zog er zudem im Rahmen eines Einstiegs von KKR bei Hertha BSC zeitweise in den Aufsichtsrat des Berliner Fußballvereins ein.

Vor seiner Zeit bei KKR war Huth für die Europageschäfte des arabischen Finanzinvestors Investcorp verantwortlich. Von 1986 bis 1991 war er bei Salomon Brothers tätig, eine US-Investmentbank, die 1998 von der Travelers Group (heute Citigroup) übernommen wurde. Dort war er Vice-President in den M&A-Abteilungen in London und New York.