Forschungsinstitut SAFE

Krahnen-Nachfolger kommt aus der EZB

Bankenexperte Jan Pieter Krahnen geht in Kürze in den Ruhestand. Nun steht sein Nachfolger an der Spitze des Forschungsinstituts SAFE fest.

Krahnen-Nachfolger kommt aus der EZB

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Jetzt ist es offiziell: Das Frankfurter Finanzmarktforschungsinstitut SAFE bekommt einen neuen Chef. Wie die Börsen-Zeitung bereits berichtete, wird der Ökonom Florian Heider (50) Nachfolger von Bankenexperte Jan Pieter Krahnen (vgl. BZ vom 1. Juni). Heider wird die wissenschaftliche Leitung laut einer Mitteilung des Instituts zum 1. Dezember übernehmen.

Krahnen (68) gilt als einer der profundesten Kenner der deutschen und europäischen Bankenszene. Als langjähriger Professor für Kreditwirtschaft und Finanzierung in Frankfurt hat Krahnen das Forschungszentrum Sustainable Architecture for Finance in Europe – kurz SAFE – maßgeblich aufgebaut. Sieben Jahre nach der Gründung ist das SAFE 2020 in den Kreis der Leibniz-Institute aufgestiegen. Nun geht der Gründungsdirektor in den Ruhestand.

Sein Nachfolger Florian Heider wechselt von der Europäischen Zentralbank (EZB) ins House of Finance auf dem Campus Westend. Bei der EZB leitet Heider seit 2020 die Sektion Financial Markets Research. Seit 2004 ist Heider bei der EZB in verschiedenen Positionen tätig. Er hat einen PhD in Economics von der Katholischen Universität Louvain.

Mit der wissenschaftlichen Leitung des SAFE-Instituts geht eine Professur am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Goethe-Universität einher. Heiders Forschungsschwerpunkte sind Finanzintermediäre, einschließlich ihrer Rolle für die Geldpolitik, sowie Marktdesign und die Kapitalstruktur von Unternehmen. In seiner Zeit bei der EZB hat er regelmäßige Forschungsbeiträge publiziert – in renommierten Fachzeitschriften und in Publikationen der Notenbank.

So überrascht es nicht, dass Heider im Bewerbungsprozess vor allem mit seiner fachlichen Expertise Eindruck gemacht haben soll. Er gilt als ruhig und zurückhaltend. Nun wird er beweisen müssen, dass ihm die Rolle des Sprechers im dreiköpfigen SAFE-Vorstand ähnlich gut liegt wie das Erforschen der Finanzmärkte. An seiner Seite hat Heider den stellvertretenden wissenschaftlichen Direktor Uwe Walz und die kaufmännische Direktorin Muriel Büsser.

Krahnen lobt Heider als „einen international renommierten Wissenschaftler und eine erfahrene Führungskraft“. Vertreter von Land und Bund waren ebenfalls an dem zähen Auswahlverfahren beteiligt, das mehr als ein Jahr dauerte. Angela Dorn, Hessens Ministerin für Wissenschaft und Kunst und Vorsitzende des SAFE-Kuratoriums, sieht in Heider „einen ausgewiesenen Experten, der das Profil des Instituts ausgezeichnet ergänzt“. Philipp Steinberg, Abteilungsleiter im Bundeswirtschaftsministerium, setzt auf Heiders Expertise „zu allen Fragen rund um die Finanzstabilität in Deutschland und Europa“. Der Neuzugang selbst lässt sich mit den Worten zitieren, das Institut habe sich „seit seiner Gründung exzellent aufgestellt“.

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