NRW-Ministerpräsident

Landtag bestätigt Hendrik Wüst

In Nordrhein-Westfalen führt Hendrik Wüst nun die erste schwarz-grüne Koalition. Kurz vor der Wahl des Regierungschefs hatten sich fünf Abgeordnete aus den Reihen von CDU und Grünen krankgemeldet.

Landtag bestätigt Hendrik Wüst

dpa-afx

Der CDU-Politiker Hendrik Wüst ist als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen wiedergewählt worden. Der 46-Jährige erhielt im Landtag in geheimer Wahl 106 von 181 gültigen Stimmen im ersten Wahlgang und wurde damit als Regierungschef bestätigt. 74 Abgeordnete stimmten mit Nein bei einer Enthaltung. Ungültige Stimmen und Gegenkandidaturen gab es nicht. Wüst benötigte mindestens 98 Stimmen zur Wiederwahl. Kurz zuvor hatten CDU und Grüne aus ihren Fraktionsreihen insgesamt fünf Krankheitsfälle vermeldet. Nach Angaben von Landtagspräsident André Kuper waren insgesamt 14 von 195 Abgeordneten entschuldigt.

Wüst, der in den vergangenen acht Monaten Kopf einer schwarz-gelben Koalition war, führt nun die erste schwarz-grüne Koalition des Landes. Mit 115 von insgesamt 195 Mandaten haben CDU und Grüne eine solide Mehrheit. Schwarz-Gelb hatte zuvor fünf Jahre lang mit nur einer Stimme Mehrheit regiert.

Im vergangenen Oktober war Wüst als Nachfolger des gescheiterten Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU) zum zwölften Ministerpräsidenten des bevölkerungsreichsten Landes gewählt worden, ebenso wie der zweite NRW-Ministerpräsident Karl Arnold (CDU) mit 46 Jahren. Keiner der anderen Regierungschefs des Landes war bei Amtsantritt jünger.

Am Montag hatte Wüst gemeinsam mit der Verhandlungsführerin der Grünen, Mona Neubaur, und weiteren Parteispitzen den 146 Seiten starken „Zukunftsvertrag für Nordrhein-Westfalen“ unterzeichnet. Parteitage beider Seiten hatten dieser Regierungsgrundlage am Wochenende mit großer Mehrheit zugestimmt. An diesem Mittwoch steht nun mit der Vorstellung und Vereidigung des schwarz-grünen Kabinetts der letzte Akt der Regierungsbildung an.

Die CDU war am 15. Mai mit 35,7% als klare Wahlsiegerin aus der Landtagswahl im bevölkerungsreichsten Bundesland hervorgegangen. Die Grünen konnten ihren Stimmenanteil im Vergleich zu 2017 auf 18,2% fast verdreifachen und landeten hinter der abgestürzten SPD (26,7%) auf dem dritten Platz. Die FDP hatte ihr Wahlergebnis auf 5,9% in etwa halbiert. Schwarz-Gelb konnte daher nicht weiter regieren. Die AfD errang bei der Wahl 5,4%.