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LeBron James sorgt als Investor für Furore

Basketballstar LeBron James lässt mit seinem Einstieg bei der Koblenzer Fahrradschmiede Canyon aufhorchen. Auch zahlreiche weitere Sportler profilieren sich als Investoren.

LeBron James sorgt als Investor für Furore

Von Alex Wehnert, Frankfurt

Sie beziehen Millionengehälter sowie gewaltige Einkünfte aus Sponsoring-Verträgen – und treten zunehmend selbst als Geldgeber auf: Zahlreiche Sportstars haben eine Zweitkarriere als Investor für sich entdeckt. Aktuell fällt US-Basketball-Ikone LeBron James auf, der bei der Koblenzer Fahrradschmiede Canyon Bicycles eingestiegen ist. In der vergangenen Woche sammelte die Firma 30 Mill. Euro von einer Investorengruppe unter Führung des Family Office LRMR Ventures ein, das James gemeinsam mit seinem langjährigen Vertrauten Maverick Carter betreibt. Die Geldgeber sicherten sich im Gegenzug eine Minderheitsbeteiligung von 4% – Canyon wurde somit mit 750 Mill. Euro bewertet.

James setzt offenbar darauf, dass der zu Corona-Zeiten aufgekommene Fahrrad-Boom anhält. Canyon vertreibt über den hauseigenen Online-Shop Räder und Zubehör. Für Spitzenmodelle ruft das Unternehmen 11000 Euro auf – und stößt dabei auf Anklang: In den vergangenen sechs Jahren lag das durchschnittliche Absatzwachstum bei 21% per annum. Bereits 2021 hatte sich die Beteiligungsgesellschaft Groupe Bruxelles Lambert 52% der Canyon-Anteile gesichert.

Nach eigenen Angaben war die Fahrradschmiede gar nicht aktiv auf der Suche nach zusätzlichen Investoren. Doch die neuen Partner hätten mit ihren Ambitionen und ihrer Leidenschaft für die Marke überzeugt. Tatsächlich gilt James als passionierter Radfahrer, der teilweise auch per Bike zu NBA-Heimspielen kurvt. Er ist damit längst nicht der einzige Sportstar, der in Unternehmen investiert, zu denen er einen persönlichen Bezug hat. Auch Basketball-Legende Michael Jordan hält sich bei seinen Beteiligungen an dieses Prinzip. Das Milliardenvermögen des ehemaligen Shooting Guard der Chicago Bulls speist sich einerseits aus einer lukrativen Partnerschaft mit dem Sportartikelkonzern Nike, andererseits aber auch aus einer aktiven Unternehmertätigkeit. Unter anderem investierte der Musikfan in den Kopfhörerproduzenten Muzik, eine seiner erfolgreichsten Beteiligungen war aber wohl die mehrheitliche Übernahme der Charlotte Hornets im Jahr 2010 für 175 Mill. Dollar. Heute wird der Wert des NBA-Franchise auf rund 1,6 Mrd. Dollar geschätzt.

Auch weitere Sportstars wie der ehemalige Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg oder Tennis-Ass Serena Williams machen wiederholt als Investoren auf sich aufmerksam. Die Beratungsgesellschaft EY macht in einer Studie unter anderem das hohe Selbstbewusstsein, die Widerstandsfähigkeit und die Zielorientierung der Athleten für ihren Erfolg in der Geschäftswelt verantwortlich.

Häufig dürfte sich indes auch der von Basketball-Ikone Shaquille O’Neal formulierte Ansatz wirksam zeigen. Der Ex-NBA-Star setzt seine Prominenz nach eigener Aussage gezielt ein, um früh Zugang zu vielversprechenden Unternehmen zu erhalten – so positionierte er sich bei Wachstumswerten wie Google, lange bevor diese an die Börse gingen.

Ob James mit seiner Canyon-Beteiligung den großen Wurf landet, muss sich dagegen erst noch zeigen. Das Unternehmen will die eingesammelten Mittel für eine Expansion in den USA nutzen und den Umsatz somit ankurbeln.

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