LVMH-Chef Arnault erteilt Managern Maulkorb
Luxusgüterindustrie
LVMH-Chef Arnault erteilt Maulkorb
Mehrere Medien auf dem Index
wü Paris
Gesche Wüpper, Paris
Er selber gilt als medienscheu. Und doch sorgen sein Konzern und seine Familie regelmäßig für Schlagzeilen. Offenbar sehr zum Ärger von Bernard Arnault. So sehr, dass der Chef von LVMH dem Vorstand des französischen Luxusgüterkonzerns verboten hat, mit bestimmten Medien zu sprechen. Das Investigativportal „La Lettre“ enthüllte jetzt eine entsprechende Mail Arnaults von Januar.
Einige Newsletter und Investigativ-Zeitungen versuchten das Interesse der Öffentlichkeit für die Luxusbranche auszunutzen, um neue Leser zu ködern, schrieb er darin. Deshalb seien sie ständig auf der Suche nach vertraulichen Informationen. Er verurteile es, wenn jemand Beziehungen zu solchen Journalisten unterhalte und verbiete es deshalb. Von dem „absoluten Verbot“ betroffen sind neben „La Lettre“ die Satirezeitung „Le Canard Enchaîné“, das Investigativportal „Mediapart“, die von seinem Schwiegersohn Xavier Niel unterstützte Seite „L'Informé“ sowie die auf Luxus spezialisierten Medien „Puck News“, „Glitz“ und „Miss Tweed“.