Wansleben-Nachfolge

Helena Melnikov wird 2025 DIHK-Hauptgeschäftsführerin

Zum Jahreswechsel übernimmt die Juristin Helena Melnikov die Hauptgeschäftsführung beim DIHK. Die 42-Jährige tritt in große Fußstapfen.

Helena Melnikov wird 2025 DIHK-Hauptgeschäftsführerin

Melnikov wird neue DIHK-Hauptgeschäftsführerin

ahe Berlin

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) erhält zum 1. Januar 2025 eine neue Hauptgeschäftsführerin. Die Vollversammlung des Dachverbands wählte am Donnerstag die 42 Jahre alte Helena Melnikov zur Nachfolgerin von Martin Wansleben, der seit 2001 das Gesicht der DIHK ist und zum Jahresende in den Ruhestand geht. Melnikov ist derzeit die Hauptgeschäftsführerin beim Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) mit Sitz in Eschborn, dessen Vorstand sie ebenfalls seit 2021 angehört.

DIHK-Präsident Peter Adrian, der die Findungskommission geleitet hatte, verwies darauf, dass sich die promovierte Juristin in einem mehrmonatigen Prozess gegen andere hochkarätige Kandidaten in einem anspruchsvollen Verfahren habe durchsetzen können. „Wir freuen uns, mit ihr eine sehr kompetente wie engagierte Persönlichkeit gefunden zu haben.“ Adrian unterstrich, die Nachfolge von Wansleben sei rechtzeitig geregelt worden, „um in einer für die deutsche Wirtschaft extrem herausfordernden Phase voll handlungsfähig zu sein“.

Geboren in Usbekistan

Melnikov, die verheiratet ist und zwei Kinder hat, wurde im heutigen Usbekistan geboren. Sie wuchs in der früheren Sowjetunion auf, bevor sie mit acht Jahren mit ihrer Familie nach Deutschland umsiedelte. Die künftige Hauptgeschäftsführerin spricht neben Deutsch und Englisch daher auch Russisch. Vor ihrer Zeit beim BME war sie bereits sieben Jahre lang Hauptgeschäftsführerin des Waren-Vereins der Hamburger Börse gewesen. Drei weitere Praxisjahre sammelte sie zuvor als Abteilungsleiterin Recht und Wettbewerb beim Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA). Auch in dieser Zeit agierte sie schon an der direkten Schnittstelle zwischen Unternehmen und Politik.

Nach ihrer Wahl erklärte Melnikov, ihr Anliegen sei es, die Belange der Unternehmen mit Nachdruck zu vertreten und das Netzwerk der IHKs und AHKs weiter zu stärken. Ihren Aufgaben in diesem „wirtschaftspolitisch hochrelevanten Amt“ komme aktuell eine besondere Bedeutung zu. „Meine Stimme mit aller Kraft für die Interessen der deutschen Wirtschaft einzusetzen, sehe ich als eines der wichtigsten Ziele in meiner neuen Rolle.“ Die DIHK sei einer der wichtigsten Fürsprecher der deutschen Wirtschaft.

Wansleben hat DIHK neu aufgestellt

Die Dachorganisation, die bereits 1861 gegründet wurde, vertritt 79 Industrie- und Handelskammern (IHKs), die insgesamt mehr als drei Millionen Mitgliedsunternehmen repräsentieren, und koordiniert zudem das weltweite Netz der deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) mit mehr als 150 Standorten in aktuell 93 Ländern.

Melnikov tritt in der DIHK-Zentrale in Berlin in große Fußstapfen. Der Rheinländer Wansleben hatte die Hauptgeschäftsführung als 43-Jähriger übernommen und dann mehr als zwei Dekaden lang zunächst in Bonn und dann später in Berlin die Fäden gezogen. Unter Wansleben hatte die DIHK ihre Anliegen insbesondere in Berlin und Brüssel immer wieder pointiert in der Politik platzieren können. Zuletzt war der Verband unter seiner Führung Anfang 2023 juristisch neu aufgestellt worden und heißt seither nicht mehr „Deutscher Industrie- und Handelskammertag“. Im August feiert der promovierte Volkswirt seinen 66. Geburtstag und bleibt dann nur noch bis zum Jahresende im Amt.