Mercedes-Chef Källenius verdient mehr
jh
Das Konzernergebnis hat Mercedes-Benz im vergangenen Jahr versechsfacht – von 4 Mrd. auf 23,4 Mrd. Euro. Die Vergütung des Vorstands ist 2021 allerdings nur relativ leicht gestiegen. Der Vorstandsvorsitzende Ola Källenius verdiente im Vorjahr 6,14 Mill. Euro, wie sich in dem am Freitag veröffentlichten Geschäftsbericht lesen lässt. Das waren rund 270 000 Euro mehr als im Jahr zuvor.
Zu berücksichtigen ist noch, dass der gesamte Vorstand im Jahr 2020 wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie von April bis Dezember auf ein Fünftel der Grundvergütung verzichtet hat. Ohne diesen Verzicht hätte Källenius 2020 und 2021 gleich viel verdient, wie ein Sprecher des Stuttgarter Autoherstellers bestätigt. Die fixe Vergütung des Schweden, die im Wesentlichen aus der Grundkomponente besteht, erhöhte sich auf 1,76 (i.V. 1,49) Mill. Euro.
Variabler Teil unverändert
Die variable Vergütung von Källenius blieb dagegen mit 3,86 Mill. Euro unverändert. Grund dafür ist nach Angaben des Sprechers, dass in beiden Jahren Ziele zu 100% erreicht worden sind. Im Jahr 2020 waren diese deutlich niedriger. Der Sprecher weist aber darauf hin, dass ein Teil der langfristigen Vergütungskomponenten erst in späteren Jahren ausgezahlt wird. So könnten sich das 2021 kräftig gewachsene operative Ergebnis und das ebenfalls stark gestiegene Konzernergebnis nachträglich deutlicher im Verdienst niederschlagen. Hinzu kommt, dass die Vorstände mit ihren Aktienpaketen ebenfalls von der Dividende profitieren: Die erhöht sich von 1,35 auf 5 Euro je Aktie, wenn die Hauptversammlung am 29. April zustimmt.
Dass sich ein Teil der Entlohnung für die Vorstände erst später auszahlt, ist an der im Bericht aufgelisteten Vergütung ehemaliger Mitglieder des Topmanagements zu erkennen. Dieter Zetsche, der bis Mai 2019 Vorstandsvorsitzender der damaligen Daimler AG war, erhielt im vergangenen Jahr die mittelfristig orientierte variable Vergütung aus dem Jahresbonus von 2019 (289298 Euro), Zahlungen aus der langfristig variablen Vergütungskomponente PPSP (Performance Phantom Share Plan) von rund 1,26 Mill. Euro und Dividendenäquivalente von etwa 104000 Euro aus den PPSP 2018 und 2019. Hinzu kommen Rentenzahlungen von etwas mehr als 1 Mill. Euro und eine Dreiviertelmillion Euro aus dem betrieblichen Altersvorsorgemodell. Einschließlich Nebenleistungen von 48500 Euro kommt für Zetsche eine Summe von mehr als 3,5 Mill. Euro zusammen. Insgesamt belief sich laut dem Geschäftsbericht die früheren Vorstandsmitgliedern gewährte und geschuldete Vergütung auf 15,2 (15,1) Mill. Euro.
3,1 Mill. Euro für die anderen
Die aktiven Vorstände von Mercedes-Benz, die das ganze Jahr im Topmanagement tätig waren, kamen auf einen Verdienst von rund 3,1 Mill. Euro. Davon weicht außer Källenius der für das China-Geschäft zuständige Hubertus Troska ab. Er erhielt 3,74 Mill. nach 3,64 Mill. Euro. Aufsichtsrat Bernd Pischetsrieder, der seit 1. April des letzten Jahres Vorsitzender ist, bekam 449000 Euro, davon 362000 Euro als Festvergütung.