Mexikanerin wird oberste Geldwäschebekämpferin
Mexikanerin führt Geldwäschebekämpfer
Frühere Vizechefin übernimmt zweijährige Präsidentschaft
fir Frankfurt
Elisa de Anda Madrazo wird neue Präsidentin des internationalen Geldwäscheregulierers Financial Action Task Force (FATF). Die Mexikanerin, die vom 1. Juli 2020 bis zum 30. Juni 2023 bereits Vizepräsidentin war, wird ihre zweijährige Amtszeit am 1. Juli antreten, wie die FATF nun mitteilte.
Die Juristin ist im Rahmen der dreitägigen Vollversammlung in Paris gewählt worden und die zweite Frau in diesem Amt seit der Gründung der FATF 1989. Die Generaldirektorin im mexikanischen Finanzministerium verfügt über umfangreiche Erfahrung bei dem globalen Regelsetzer. Vizepräsidentin war sie während der deutschen Präsidentschaft unter Marcus Pleyer, Ministerialdirigent im Bundesfinanzministerium, und anschließend der singapurischen Präsidentschaft unter T. Raja Kumar.
Ihre Aufgabe als Präsidentin besteht darin, die Organisation, die weltweite Standards setzt, wenn es um Geldwäsche, Terrorismus- und Proliferationsfinanzierung geht, nach außen zu vertreten, Sitzungen einzuberufen und zu leiten. Die FATF hat 39 Mitglieder, wobei Russland wegen seines Angriffskrieges gegen die Ukraine suspendiert wurde. Als Mutterorganisation eines global umspannenden Netzwerks mit neun regionalen Partnerorganisationen verpflichten sich gut 200 Jurisdiktionen zur Umsetzung der FATF-Standards.
De Anda Madrazo war seit 2016 Leiterin der mexikanischen FATF-Delegation. Früher hatte sie als Anwältin in Kanzleien gearbeitet. Sie studierte Rechtswissenschaften in Mexiko-Stadt und Harvard.
Der frühere FATF-Präsident Pleyer bescheinigte ihr Scharfsinn, Freundlichkeit, diplomatisches Geschick sowie eine reflektierte und ausgewogene Herangehensweise an komplexe Probleme. Sie sei "die richtige Person zur richtigen Zeit", schrieb er in einem Linkedin-Beitrag. Es gebe kaum jemanden in den FATF-Delegationen, der mehr Erfahrung mit der Institution mitbringe.