Frankreich

Michel Barnier will bei Präsidentschaftswahl kandidieren

Der eine kommt, der andere geht: Kurz vor Ende der traditionellen Sommerpause kommt Schwung in die Vorphase des französischen Präsidentschaftswahlkampfes. Für den versucht sich nun auch der frühere EU-Binnenmarktkommissar und Brexit-Beauftragte...

Michel Barnier will bei Präsidentschaftswahl kandidieren

Der eine kommt, der andere geht: Kurz vor Ende der traditionellen Sommerpause kommt Schwung in die Vorphase des französischen Präsidentschaftswahlkampfes. Für den versucht sich nun auch der frühere EU-Binnenmarktkommissar und Brexit-Beauftragte Michel Barnier in Stellung zu bringen. Der 70-Jährige, der als Minister während der Amtszeiten von Nicolas Sarkozy, Jacques Chirac und François Mitterrand als Präsidenten verschiedenen Regierungen angehörte, will bei den Vorwahlen der konservativen Republikaner antreten. Allerdings ist noch nicht definitiv entschieden, ob diese Vorwahlen tatsächlich stattfinden werden.

Kurz bevor Barnier seine Kandidatur im Fernsehen ankündigte, hatte der Präsident der Region Auvergne-Rhône-Alpes, Laurent Wauquiez, seinen Entschluss bekanntgegeben, aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner auszusteigen. Barnier ist damit der vierte Kandidat, der bei den Vorwahlen der konservativen Partei antreten will. Dieser wollen sich auch die Ex-Haushaltsministerin und Präsidentin des Großraums Paris, Valérie Pécresse, der Bürgermeister des Pariser Vorortes La Garenne-Colombes, Philippe Juvin, sowie der Quästor – eine Art Geschäftsführer – der Nationalversammlung, Eric Ciotti, stellen. Der frühere Arbeitsminister Xavier Bertrand will zwar ebenfalls für die Präsidentschaftswahlen kandidieren, lehnt jedoch parteiinterne Vorwahlen kategorisch ab. Ex-Justizministerin Rachida Dati hat vor einem Jahr ebenfalls erklärt, sie wolle die Präsidentschaftswahlen 2022 gewinnen. Seitdem weigert sie sich jedoch zu sagen, ob sie tatsächlich kandidieren wird oder nicht.

Die Republikaner dürften nun in Meinungsumfragen testen, wie die diversen Kandidaten bei den Wählern ankommen. Barniers Anhänger jedenfalls sind überzeugt, dass der ehemalige EU-Kommissar der richtige ist. Er sei entschlossen, kompetent und zudem in der Lage, das konservative Lager zu einen, argumentieren sie. Seit Barnier die Verhandlungen mit den Briten über deren Austritt aus der EU als Chefunterhändler abgeschlossen hat, ist er nach Frankreich zurückgekehrt. In zahlreichen Gesprächen mit Abgeordneten, Senatoren und Regionalpolitikern hat er begonnen, sich für die Präsidentschaftswahlen im Frühjahr zu rüsten. Er wolle die Einwanderung limitieren und zügeln, die Arbeit und den Verdienst wieder ins Zentrum der Gesellschaft rücken und gegen den Klimawandel kämpfen, kündigte er jetzt an.