Beim schwedischen Batteriehersteller Northvolt soll sich der bisherige Finanzchef Alexander Hartman künftig in der neu geschaffenen Rolle des Chief Transformation Officer mit dem Geschäftsmodell und den Plänen für die weitere Expansion des im Herbst 2016 entstandenen Unternehmens befassen. Hartmans Posten als Chief Financial Officer übernimmt Pia Aaltonen-Forsell, zuvor seit 2019 CFO beim finnischen Edelstahlproduzenten Outokumpu, wie Northvolt am Dienstag weiter mitteilte. Zudem gehört Matthias Arleth künftig der Unternehmensführung an, zuständig für den Batteriezell-Bereich. Arleth war vorher für TE Connectivity, einem Anbieter von Anschlusslösungen für Strom-, Daten- und Signalleitungen, Volkswagen sowie für die Zulieferer Magna und Webasto tätig.

Der personelle Umbau im Management von Northvolt folgt einer Reihe von negativen Nachrichten für das Unternehmen, das es als Hoffnungsträger der europäischen Autoindustrie mit den dominierenden Batterieproduzenten aus Asien aufnehmen soll. Im Juni wurde die Stornierung eines 2 Mrd. Dollar-Auftrags durch BMW bekannt, den der Autobauer stattdessen an Samsung SDI, die Batterieeinheit der südkoreanischen Elektronikkonzerns, vergab. Die Produktionsmenge des Unternehmens, das seit 2021 im nordschwedischen Skellefteå Batteriezellen fertigt, liege bislang mit noch unter 1 Gigawatttunde weit entfernt von der Fertigungskapazität der Gigafabrik von 16 Gigawattstunden.

Northvolt, laut „Financial Times“ das am besten finanzierte Start-up in Europa, hatte zu ehrgeizige Pläne und war bei der Expansion zu aggressiv, wie Unternehmenschef Peter Carlsson einräumte. Im Raum steht, dass im Zuge der Qualitätsfokussierung im Stammwerk die internationale Expansion verlangsamt und der Kapitalbedarf neu bewertet wird.