Bei der Volksbank von Bari (Popolare di Bari) wird Massimiliano Cesare, Jahrgang 1967, neuer Präsident. Der Rechtsanwalt aus Neapel folgt bei dem zu 98% von der Staatsbank Mediocredito Centrale (MCC) kontrollierten Institut auf den Ende April überraschend ausgeschiedenen Gianni di Gennaro. Cesare ist seit 2015 Chairman der MCC und soll bei der Volksbank bis zum Ablauf des laufenden Mandats in etwas weniger als einem Jahr im Amt bleiben.

Die Volksbank von Bari war 2019/20 mit 1,6 Mrd. Euro vom Einlagensicherungsfonds FITD der Privatbanken und der MCC vor der Insolvenz gerettet worden und gehört seither zur MCC. Für 2021 hat sie einen Verlust von 170,8 Mill. Euro ausgewiesen. Das schwer angeschlagene Institut, das etwa 400000 Kunden und 2400 Mitarbeiter hat, peilt nach einem von der Strategieberatung Oliver Wyman ausgearbeiteten Strategieplan für 2023 den Sprung in die Gewinnzone an. CEO ist seit Dezember 2021 der Venezianer Cristiano Carrus (63). Dessen Vorgänger Giampero Bergami hatte nach nur 14 Monaten an der Spitze das Handtuch geworfen. Die Bank war durch jahrelange Misswirtschaft, kriminelle Machenschaften und Vetternwirtschaft in Schieflage geraten.