Ottobock bekommt neue Finanzchefin
Von Carsten Steevens, Hamburg
Ottobock bekommt mit Kathrin Dahnke zum 1. September 2021 eine neue Finanzchefin. Wie das Medizintechnikunternehmen aus Duderstadt mitteilte, löst die 60 Jahre alte Diplom-Kauffrau Jörg Wahlers ab, der den CFO-Posten im August 2019 übernommen hatte und ihn den Angaben zufolge nun aus gesundheitlichen Gründen abgibt.
Dahnke war zuletzt im Vorstand von Osram für das Finanzressort verantwortlich. Ihr Ausscheiden beim Münchner Lichttechnikkonzern war am 27. Mai bekannt geworden, nachdem der österreichische Mehrheitseigentümer AMS Delisting-Pläne für Osram mitgeteilt hatte. Die aus Kassel stammende Dahnke war erst 2020 nach fünf Jahren als Vorstand im Familienunternehmen Werhahn zu Osram gekommen.
Der Rückzug von Wahlers, dem Ottobock-Haupteigentümer Hans Georg Näder in der Mitteilung „herzlich für seinen erfolgreichen Einsatz in den vergangenen Jahren“ dankt, fällt in eine schwierige Phase, befindet sich der Prothesenhersteller doch in den Vorbereitungen für seinen Börsengang. Das Unternehmen, bei dem der schwedische Finanzinvestor EQT 2017 mit einem Anteil von 20% eingestiegen war, will im kommenden Jahr börsenfähig sein. Zuletzt wurde kolportiert, Ottobock könne beim Börsengang auf eine Bewertung von mehr als 5 Mrd. Euro kommen.
Mit Dahnke, die von 2010 bis 2014 als CFO beim Werkzeugmaschinenbauers DMG Mori Seiki (ehemals Gildemeister) tätig war, hat Ottobock nicht nur eine Finanzchefin mit Kapitalmarkterfahrung gewonnen. Die künftige CFO kennt das familiendominierte Unternehmen zudem aus eigener Erfahrung. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre in Göttingen und ersten beruflichen Stationen bei Beiersdorf und der WestLB war sie bis 2004 mehrere Jahre in führender Position für Unternehmen der Familie Näder, des Ottobock-Haupteigentümers, tätig. „Für mich ist die Rolle als CFO bei Ottobock ein Glücksfall“, ließ sich Dahnke nun zitieren. Sie könne nun ihre „vielfältigen Erfahrungen einbringen, um das nächste Kapitel in der Unternehmensentwicklung zu gestalten“.
Wie weiter verlautete, wird der bisherige CFO Wahlers, der vor zwei Jahren nach Tätigkeiten als CFO und COO beim Outdoorspezialisten Jack Wolfskin zu Ottobock gekommen war, dem Unternehmen und seinen Gremien beratend verbunden bleiben. Der Diplom-Finanzwirt (FH), der vorher unter anderem auch für Villeroy & Boch, Escada und Reckitt Benckiser tätig war, habe als CFO Ottobock „auf seinem Wachstumskurs sicher durch außergewöhnliche Herausforderungen wie die Pandemie geführt und ressortübergreifend Impulse wie zu den Anforderungen an New Work gegeben“, erklärte Verwaltungsratschef Näder.