Klaus Dieter Frers ist eine schillernde Unternehmerpersönlichkeit. Voller Ideen und erfahren in Finanzierungsthemen auch in scheinbar aussichtslosen Situationen, hat es der studierte Maschinenbauer zu gewisser Berühmtheit gebracht. Mit seinem Automobilzulieferer Paragon hat er schon so manche finanzielle Klippe umschifft, wenngleich sich die Schlinge derzeit wieder enger zuzieht. Selbst durch die Insolvenz hat der 69-Jährige sein börsennotiertes Unternehmen 2009 schon einmal gesteuert.

Doch nun droht neues Ungemach: Im Rahmen von privaten Bankverbindlichkeiten hat sich eine nicht näher genannte Drittpartei die Rechte an der Verwertung von Frers’ Paragon-Aktien angeeignet – gegen Frers’ Willen und unter rechtlich noch nicht abschließend geklärten Umständen, wie Paragon ad hoc mitteilt. Am 11. November solle eine erste Aktientranche verwertet werden, heißt es. Dagegen will Frers rechtlich vorgehen, lässt er wissen.

Schon vor Jahren hatte der Selfmademan die Paragon AG in eine GmbH & Co. KGaA umwandeln lassen, um sich seinen bestimmenden Einfluss auch bei sinkender Beteiligungshöhe dauerhaft zu sichern. Denn die GmbH befindet sich vollständig im Besitz der Familie Frers. „Paragon ist im Kern immer ein Familienunternehmen geblieben“, ließ sich der in schnelle Autos vernarrte Firmengründer vor vier Jahren zitieren.

Das Unternehmen mutmaßt nun, dass die Pfandverwertung der Versuch einer feindlichen Übernahme sei, und stellt klar: „Unabhängig vom Ausgang des Verfahrens liegt die alleinige Unternehmensführung bei der Paragon GmbH.“ In der GmbH werde Frers auch künftig Geschäftsführer bleiben.