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Paulsen ist ein Milliardär mit vielen Eigenschaften

Mit dem Pharmaunternehmen Polypeptide hat die Schweizer Börse am Donnerstag den größten Zuwachs seit drei Jahren erhalten. Auf dem traditionellen Bild, das normalerweise den Verwaltungsratspräsidenten, den Vorstandsvorsitzenden oder mindestens den...

Paulsen ist ein Milliardär mit vielen Eigenschaften

Mit dem Pharmaunternehmen Polypeptide hat die Schweizer Börse am Donnerstag den größten Zuwachs seit drei Jahren erhalten. Auf dem traditionellen Bild, das normalerweise den Verwaltungsratspräsidenten, den Vorstandsvorsitzenden oder mindestens den Finanzchef eines Debütanten beim Einläuten des Handels zeigt, ist im vorliegenden Fall eine Person zu erkennen, die im Organigramm von Polypeptide gar nicht in Erscheinung tritt: Hauptaktionär Frederik Paulsen jr. Dabei ist der 61-jährige Schwede keiner, der die Öffentlichkeit sucht.

Dem Mann steht der Sinn viel eher nach einsamen Plätzen. Zum Beispiel nach der Insel Föhr in Schleswig-Holstein, wo Paulsens Familie ihre Wurzeln hat und die der Manager als „Heimat“ bezeichnet. Der Geburtsort seines Großvaters sei bis heute der bevorzugte Rückzugsort der ganzen Familie geblieben, beschrieb er in einem Interview seine Liebe zu Friesland. Sein Weinbauprojekt auf dem nördlich Eiland sagt mehr als viele Worte über den extravaganten Milliardär. „Mich hat schon immer das besonders Schwierige interessiert“, sagt er über sich selbst. Seine Schwäche für Polarexpeditionen hätte 2007 bei einem Tauchgang mit einem Mini-U-Boot zum geografischen Nordpol ins Auge gehen können, als er mit seiner Crew an der Lücke im Packeis vorbeigesteuert war.

Paulsen sagt von sich, er habe so viel Glück gehabt im Leben, dass er es nun als Privileg empfinde, einiges davon mit der Allgemeinheit zu teilen. Auf Föhr gibt es deshalb nun ein Kunstmuseum, an seinem Wohnort Lausanne an den Gestaden des Genfersees ein Polarinstitut.

Geldverteilen mit Genuss, darauf versteht sich Paulsen ebenso wie aufs Geldverdienen. Als er im Jahr 1983 – inzwischen also vor nahezu 40 Jahren – die Firma Ferring von seinem Vater übernahm, erwirtschaftete diese einen Umsatz von gerade mal 15 Mill. Dollar. Inzwischen sind es um die 2,5 Mrd. Dollar. Mit dem Börsengang von Polypeptide ist Paulsen nun noch ein Stück reicher geworden. Horten wird er das Vermögen aber kaum – eher noch etwas mehr verteilen. Paulsen hat fünf Kinder mit zwei Frauen.

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