Plagiatsvorwürfe gegen Döpfner
Reuters
Die Universität Frankfurt prüft Plagiatsvorwürfe rund um die Doktorarbeit von Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner. Eine Kommission untersuche Döpfners Dissertation von 1990: „Musikkritik in Deutschland nach 1945: Inhaltliche und formale Tendenzen – eine kritische Analyse“. Die Prüfung sei wie üblich vertraulich. Dies gelte auch für die zu erwartende Dauer des Verfahrens.
Döpfner wollte sich dazu nicht konkret äußern. Ein Sprecher des Verlags erklärte, der langjährige Vorstandsvorsitzende sei über den Vorgang informiert. „Er hat volles Vertrauen in die Arbeit der Kommission der Universität Frankfurt.“ Der Deutsche Journalisten-Verband forderte Döpfner, der auch Präsident des Verlegerverbandes BDZV ist, auf, die Vorwürfe aufzuklären. „Glaubwürdigkeit gehört zu den Qualitätskriterien des Journalismus“, erklärte der Bundesvorsitzende Frank Überall.
Döpfner studierte Musikwissenschaft, Germanistik und Theaterwissenschaften in Frankfurt und Boston. Der 59-Jährige ist seit Januar 2002 Vorstandschef von Axel Springer, Herausgeber von „Bild“ und „Welt“. Als enger Vertrauter der Verlegerwitwe Friede Springer ist er mit knapp 22% drittgrößter Aktionär.