Genossenschaftsbanken

Quinten folgt Hofmann im Vorstand des BVR

Die Nachfolge für den Anfang kommenden Jahres in den Ruhestand gehenden Gerhard Hofmann im Vorstand des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) steht fest. Wie der BVR vor dem Wochenende mitgeteilt hat, wird zum 1....

Quinten folgt Hofmann im Vorstand des BVR

Von Silke Stoltenberg, Frankfurt

Die Nachfolge für den Anfang kommenden Jahres in den Ruhestand gehenden Gerhard Hofmann im Vorstand des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) steht fest. Wie der BVR vor dem Wochenende mitgeteilt hat, wird zum 1. Januar 2022 Daniel Quinten neuer Vorstand. Der 46-jährige Saarländer ist derzeit Partner bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG in München. Der Verwaltungsrat des BVR berief ihn am Mittwoch in den Vorstand.

Hofmann wird auf eigenen Wunsch vorzeitig zum 65. Geburtstag am 6. Februar 2022 in den Ruhestand eintreten, sein Vertrag wäre eigentlich noch bis Ende 2022 gelaufen. Hofmann gehört seit 2008 dem dreiköpfigen Vorstand an, den BVR-Präsidentin Marija Kolak seit 2018 leitet. Er ist für die Bereiche Recht, Steuerrecht und Sicherungseinrichtung zuständig. Er bleibt noch bis Ende Februar für die Übergabe an Quinten im Vorstand. Weiteres Mitglied im BVR-Vorstand ist Dr. Andreas Martin. Dieser gehört seit 2009 zur Führungsspitze und ist zuständig für die Bereiche Volkswirtschaft, Betriebswirtschaft, Bankorganisation/Informationstechnologie, Zahlungsverkehr, Personalmanagement sowie Service/Rechnungswesen.

„Schweren Herzens“

„Der Verwaltungsrat des BVR hat dem Wunsch Gerhard Hofmanns, zu seinem 65. Geburtstag den Ruhestand anzutreten, schweren Herzens entsprochen“, erklärt der Vorsitzende des BVR-Verwaltungsrates, Dr. Veit Luxem. „Herr Hofmann steuerte die Sicherungseinrichtung des BVR souverän durch die Finanz- und auch durch die aktuelle Coronakrise und trug durch sein vorausschauendes Handeln ganz wesentlich zur Stabilität der genossenschaftlichen Finanzgruppe bei.“ Das BVR-Sicherungssystem in seiner heutigen dualen Ausgestaltung (Institutsschutz und Einlagensicherung) trage seine Handschrift. Hofmann genieße auch aufgrund seines Einsatzes für eine angemessene Bankenregulierung über die Finanzgruppe hinaus „höchste Anerkennung und Wertschätzung“.

Luxem zeigte sich erfreut, dass mit dem Generationswechsel erneut ein starkes Vorstandsteam entstehe, indem wieder ein renommierter Regulierungs- und Bankenexperte dazustoße. Quinten hat bei KPMG ein EZB-Office aufgebaut, dessen Fokus die Bankenaufsicht der Zentralbank ist. Er ist dessen Co-Leiter. Quinten ist zudem Co-Leiter des Risk-&-Treasury-Beratungs- und Prüfungsteams von KPMG im Bereich Financial Services. Er arbeitet seit 2014 für KPMG.

Der am 9. September 1974 in Dillingen/Saar geborene Quinten war zuvor in den Jahren 2011 bis 2013 Leiter der Abteilung Bankenaufsichtsrecht und internationale Bankenaufsicht bei der Deutschen Bundesbank. Zwischen 2006 und 2011 leitete er das Büro des Vizepräsidenten der Deutschen Bundesbank. Er hatte 1999 sein Studium als Diplom-Volkswirt an der Universität des Saarlandes beendet. Beim BVR wird er die Hofmann-Ressorts Sicherungseinrichtung, Recht sowie Steuerrecht verantworten. Als seine Leidenschaft bezeichnet er die Berge, in denen er sich sommers wie winters aufhält.

„Ausgewiesener Kenner“

„Mit Gerhard Hofmann verlässt ein brillanter Kenner der deutschen und internationalen Finanzszene den BVR, ein fachlich und kollegial hoch geschätztes Mitglied des Vorstandes. Der Vorstand des BVR freut sich, mit Daniel Quinten wieder einen ausgewiesenen Kenner der Banken und deren Regulierung an Bord zu bekommen. Damit ist der BVR für die Herausforderungen der Zukunft sehr gut aufgestellt“, so BVR-Präsidentin Kolak.